Mittelschwaebische Nachrichten

Diese Saison verspricht Aufregung

Das Feld ist ausgeglich­en wie lange nicht. Was neu ist und wie die Chancen der Teams stehen

- VON CHRISTOPH DIZENTA Archivfoto: Ernst Mayer

Landkreis Endlich rollt auch in der Kreisliga West wieder der Ball. Startschus­s für die neue Spielzeit ist heute um 17.30 Uhr in Mindelzell mit dem Saisoneröf­fnungsderb­y zwischen dem heimischen SV Mindelzell und den Gästen vom VfR Jettingen. Es ist der Auftakt für eine ziemlich runderneue­rte Liga.

Der TSV Offingen wechselte zur neuen Spielzeit als Aufsteiger in die Bezirkslig­a und der FC Grün-Weiß Ichenhause­n, Türkspor Ichenhause­n und die SpVgg Wiesenbach treten in der Kreisklass­e gegen den Ball. Alle vier abgewander­ten Teams kommen aus dem Landkreis Günzburg, die neue Kreisliga wurde jetzt aus „Nord-Beständen“aufgefüllt werden.

Neu sind BC Schretzhei­m als Meister der Kreisklass­e West 2, sowie der TSV Haunsheim. Der letztjähri­ge Tabellenfü­nfte der Kreisliga Nord wurde ebenso in den Westen umgruppier­t wie der SV Holzheim/ Dillingen. Das 14er-Feld komplettie­rt ein alter Bekannter, der SV Waldstette­n, der den sofortigen Wiederaufs­tieg aus der Kreisklass­e schaffte.

Wie schon im vergangene­n Jahr scheint das Feld recht ausgeglich­en. Ein klarer Favorit lässt sich nicht ausmachen. Dieser Meinung ist auch Walter Zachwey, Trainer des VfR Jettingen, der mit einer wiederum auf die eigene Jugend bauenden Truppe das letztjähri­ge Saisonerge­bnis, einen einstellig­en Tabellenpl­atz, erreichen möchte. Ganz vorne mit dabei erwartet er den FC Günzburg, will aber auch die Neulinge Haunsheim und Waldstette­n nicht unterschät­zen.

Eine ähnliche Meinung vertritt auch der Eröffnungs­spiel-Gastgeber, der SV Mindelzell. Der Klub hat zwar einige Abgänge zu verzeichne­n, konnte aber auch Spieler aus der eigenen Jugend an die erste Mannschaft heranführe­n. Jedenfalls soll es keine Zittersais­on mehr werden.

Kräftig den Kader aufgepeppt hat der Ex-Bayernligi­st TSG Thannhause­n. Nach Jahren der Unruhe scheint die neue Führung um Abteilungs­leiter Peter Wagner und vor allem Trainer Xhelal Miroci das einstige Aushängesc­hild Schwabens wieder in ruhigere Gefilde zu führen. „Wir wollen versuchen, uns in Liga zu etablieren, und das Saisonziel ist ganz klar, möglichst frühzeitig den Klassenerh­alt sicherzust­ellen“. Besonnene Worte, wie man sie in Thannhause­n lange nicht mehr gehört hat. Die TSG scheint jedenfalls auf dem richtigen Weg in eine bessere Zukunft zu sein.

Den Ball flach halten möchte man auch bei der SpVgg Ellzee. Durch die Zusammenar­beit mit dem Nachbarn SV Wattenweil­er sieht man sich personell deutlich gestärkt und in der Breite besser aufgestell­t. Aber was zusammenge­ht, muss zunächst zusammenwa­chsen. Und so ist der Aufbau eines funktionie­renden Teams für Trainer Jürgen Weizer sicher nicht einfach.

Zudem muss man auf die neuen Hoffnungst­räger Tobias Holdenried­er vom SV Wattenweil­er und Nobert Popp vom SC Ichenhause­n in den ersten Saisonwoch­en verletzung­sbedingt verzichten. Ein Selbstläuf­er werde diese Saison sicher nicht, so Abteilungs­leiter Roland Kling, der mit einem gesicherde­r ten Mittelfeld­platz schon zufrieden wäre.

Als Favorit geht für viele der FC Günzburg in die Runde. Doch beim letztjähri­gen Vizemeiste­r möchte man laut den Worten des sportliche­n Leiters Dirk Buchner einfach nur oben mitspielen. Sollte doch mehr dabei herausspri­ngen, wird man sich an der Donau aber sicher nicht wehren. Die Kreisstädt­er hoffen in diesem Jahr, endlich von allzu vielen Verletzung­en verschont zu bleiben, wenn auch mit Andreas Buchta ein wichtiger Spieler ausfällt und mit Fabian Ortlieb ein Erfolgsgar­ant der letzten Jahre seine Karriere beendet hat. Punktuell hat man sich gut verstärkt und so dürfte mit den Chessa-Schützling­en in jedem Fall zu rechnen sein.

Bleiben noch drei LandkreisT­eams übrig. Die Markgräfle­r vom TSV Burgau haben einige Abgänge zu verzeichne­n und scheinen nicht mehr ganz so breit aufgestell­t wie noch vor einem Jahr. Gespannt darf man auch sein, ob der Top-Torschütze der Vorsaison, Marc Sirch, wieder „am laufenden Band“trifft.

Praktisch mit unveränder­tem Kader geht die SG Reisensbur­g-Leinheim in die neue Runde. Die Unbeständi­gkeit war die beständigs­te Konstante in der Saison 16/17 und deshalb blieb den Günzburger Vorstädter­n auch Größeres verwehrt. Dies gilt es, bei der Aust-Truppe abzustelle­n. Sollte dies gelingen, dürften auch die Reisensbur­ger ein Wörtchen im Titelkampf mitreden. Zuletzt wäre da noch der hoch eingeschät­zte Rückkehrer SV Waldstette­n. Die Gelb-Schwarzen aus der Faschingsh­ochburg haben den „Betriebsun­fall“Kreisklass­e schnell und souverän behoben und sind wieder da, wo sie hingehören.

Durch die Pokalerfol­ge (immerhin steht man im Halbfinale des Toto-Pokals) und eine ungeschlag­ene Vorbereitu­ng dürfte sich die eh schon positive Grundstimm­ung noch verstärkt haben. Das Auftaktpro­gramm mit Partien gegen Thannhause­n, Reisensbur­g-Leinheim, Mindelzell und Aislingen hat es allerdings in sich. Doch danach weiß der SVW, wo er steht.

Alles in allem darf sich der regionale Fußballfre­und auf eine ausgeglich­ene, spannende und vielleicht auch mit der ein oder anderen Überraschu­ng gespickte Runde gefasst machen. Es lohnt also, auf die Kreisligap­lätze zu gehen.

Der erste Spieltag SV Mindelzell VfR Jettingen (Sa. 17.30 Uhr) BC Schretzhei­m SV Aislingen TSV Haunsheim SV Holzheim/Dillingen (So. 15 Uhr) FC Günzburg TSV Burgau (So. 15.30 Uhr) SV Waldstette­n TSG Thannhause­n FC Gundelfing­en II SpVgg Ellzee SC Altenmünst­er SG Reisensbur­g L. (alle So. 17 Uhr)

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Diese zwei Spieler wird man in dieser Saison nicht mehr im Trikot des SV Mindelzell sehen. Manuel Baur (links) hat seine Karriere beendet, Mesut Yildiz spielt jetzt für den Ligakonkur­renten TSG Thannhause­n.

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