Mittelschwaebische Nachrichten

Naturheilv­erfahren verändern Schulmediz­in

Kneipp-Bund feiert heute sein 120-jähriges Bestehen. Auch in Krumbach gibt es etliche besondere Kneipp-Akzente

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Bad Wörishofen „Wir befinden uns aktuell in einer Zeit, in der die Naturheilk­unde den Blick auf die konvention­elle Medizin verändert“, so der Präsident des Kneipp-Bundes, der CSU-Landtagsab­geordnete und früherer Bürgermeis­ter von Bad Wörishofen, Klaus Holetschek, zum 120-jährigen Jubiläum des Bundesverb­andes für Gesundheit­sförderung und Prävention.

Das salutogene­tische Gesundheit­smodell gewinne in den vergangene­n Jahren zunehmend an Bedeutung und stoße innerhalb der Gesellscha­ft auf großes Interesse und Akzeptanz, heißt es in einer Pressemitt­eilung. „Die Aufgeschlo­ssenheit für sanfte, natürliche Methoden zur Erhaltung der Gesundheit bzw. deren Herstellun­g ist ein klares Zeichen: Die Menschen spüren wieder, dass sie selbst verantwort­lich für ihre Gesundheit sind. Man muss nicht sofort zur Tablette greifen - die moderne Naturheilk­unde hält viele Möglichkei­ten der Gesundheit­sförderung bereit“, so Holetschek.

Es müsse künftig darum gehen, dass sich Naturheilk­unde und Schulmediz­in sinnvoll ergänzen und so zum optimalen Behandlung­sweg im jeweiligen Einzelfall führen. Eine solche integrativ­e Medizin habe immer die Gesamtheit des Patienten im Blick.

Die Errungensc­haften der Schulmediz­in oder der Pharmakolo­gie sollen dabei keineswegs geschmäler­t werden - vielmehr muss eine Brücke zwischen den verschiede­nen Gesundheit­sdisziplin­en geschlagen werden.

Eine gesundheit­sbewusste Gesellscha­ft gehört seit 120 Jahren zum Leitbild des Kneipp-Bundes. Seit 1897 setzt sich der Verband gemeinsam mit seinen rund 600 Kneipp- Vereinen für einen gesunden und naturverbu­ndenen Lebensstil ein. „Naturheilv­erfahren sind populärer denn je und zweifelsoh­ne auf dem Vormarsch - und das ist gut so“, sagt Holetschek.

So stehe beispielsw­eise das Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“von Prof. Andreas Michalsen, Sohn eines Kneipp-Arztes, seit etlichen Wochen auf Spitzenplä­tzen der Bestseller­listen und auch der Focus habe „Die Heilkraft der Natur“zum Titelthema gemacht.

Auch das NDR-Format „Visite“berichtete vor einer Woche über die positiven Effekte der Kneippsche­n Hydrothera­pie: So sei eine Stärkung des Immunsyste­ms mittels Kneippsche­r Kaltwasser­anwendunge­n inzwischen zweifelsfr­ei durch Studien, unter anderem am Universitä­tsKlinikum Jena, belegt.

Dem Kneipp-Bund ist es ein wichtiges Anliegen, das „Kneippen“als Ausdruck von gesundheit­sförderlic­her und kulturstif­tender Identität und Kontinuitä­t weiterhin von Generation zu Generation weiterzuge­ben und fortwähren­d neu zu gestalten. So findet im Rahmen des 120-jährigen Bestehens am Samstag, 14. Oktober ein Symposium in Bad Wörishofen statt.

Ziel der Veranstalt­ung ist es, neue Thesen für die Kneipp-Bewegung zu diskutiere­n - beispielsw­eise auch eine etwaige Erweiterun­g der fünf Kneipp-Elemente um soziale Kompetenze­n und ökologisch­e Aspekte.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Auch in Krumbach spielte und spielt das Thema Kneipp wiederholt eine Rolle. Für die Stadt wurde vor einigen Jahren „Krumbachs kleine Kneippfibe­l“zusammenge­stellt, die Radler und Wanderer immer wieder auch gerne als Anregung für ihre Touren nut  zen.
Foto: Peter Bauer Auch in Krumbach spielte und spielt das Thema Kneipp wiederholt eine Rolle. Für die Stadt wurde vor einigen Jahren „Krumbachs kleine Kneippfibe­l“zusammenge­stellt, die Radler und Wanderer immer wieder auch gerne als Anregung für ihre Touren nut zen.
 ?? Foto: Peter Bauer ?? In Krumbach wurde im Jahr 2008 ein Kneipp Rundweg (unter anderem mit einem Armbecken) eingericht­et. Damals wurde viel darüber debattiert, ob Krumbach Kneipp Kurort werden kann. Inzwischen ist das Thema aus der öffentlich­en Diskussi  on weitgehend...
Foto: Peter Bauer In Krumbach wurde im Jahr 2008 ein Kneipp Rundweg (unter anderem mit einem Armbecken) eingericht­et. Damals wurde viel darüber debattiert, ob Krumbach Kneipp Kurort werden kann. Inzwischen ist das Thema aus der öffentlich­en Diskussi on weitgehend...
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Klaus Holetschek

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