Mittelschwaebische Nachrichten
Regelt Müller bereits seine Nachfolge?
Ulmer Drogerie-König soll eine Stiftung gegründet haben
Ulm Firmen-Patriarch Erwin Müller stellt offenbar die Weichen für seine Nachfolge. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, hat der Ulmer Drogerie-König vor Kurzem in Österreich die Erwin-Müller-Privatstiftung gegründet. Diese soll nach Angaben der Wochenzeitung Müllers Lebenswerk verwalten und gestalten. Dazu müsste die Stiftung die Mehrheit der Firmenanteile halten. Ein erster Schritt in diese Richtung sei getan. Die Anteile von Reinhard Müller, dem einzigen Sohn des Unternehmers, seien bereits in Linz deponiert.
Der 58-Jährige, der seit Jahren mit seinem Vater im Clinch liege, sei bis vor Kurzem noch Kommanditist der Müller Holding Ltd. & Co. KG gewesen, schreibt die Lebensmittelzeitung. Laut Handelsregistereintrag vom 3. Juli sei der Anteil nun nach Österreich transferiert worden. Die Einlage habe einen Wert von 70,8 Millionen Euro. Erwin Müller habe somit über die neue Stiftung die volle Kontrolle über die Anteile des Unternehmens erlangt. Sein Sohn habe sich offenbar auszahlen lassen und mit dem Thema Drogerie abgeschlossen. Im Vorstand der neuen Stiftung sitzt der Lebensmittelzeitung zufolge Arndt Geiwitz, Chef der Neu-Ulmer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Schneider, Geiwitz & Partner.
Noch ist eine mögliche Nachfol- geregelung reine Zukunftsmusik. Firmengründer Erwin Müller hat die Zügel fest in der Hand. Laut Lebensmittelzeitung hat er nun sogar die alleinige Geschäftsführung übernommen. Elke Menold habe ihr Amt als Geschäftsführerin niedergelegt. Sie wechsle in die erweiterte Geschäftsleitung und bleibe unter anderem für den Vertrieb im Inland und in den sechs Auslandsgesellschaften zuständig. Geschäftsführer mit allen Rechten und Pflichten sei nun allein Erwin Müller.
Wie aktiv der Firmengründer nach wie vor ist, zeigen zwei Beispiele, die in jüngster Zeit für Schlagzeilen gesorgt haben: In Ulm kaufte der Chef der Drogeriemarktkette das traditionsreiche Haushaltswarengeschäft Abt am Münsterplatz (wir berichteten) und überraschte damit selbst Einzelhandelsexperten. In Pfuhl gab es Pläne, das ehemalige Maxl-Bräu-Gebäude abzureißen und durch einen neuen Wohnkomplex zu ersetzen. Dagegen regte sich Widerstand in der Stadtverwaltung und im Stadtrat. Offenbar liegt das Projekt derzeit aber ohnehin auf Eis.
Firmengründer machte zuletzt wieder Schlagzeilen