Mittelschwaebische Nachrichten

Spielend zu neuen sozialen Bindungen

Das Sommer-Camp in Ichenhause­n richtet sich vor allem an jene Kinder, die nicht auf der Sonnenseit­e stehen. Alle Familien sollen sich diese zwei Tage Sport und Spaß leisten können

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Für die kleinen Kicker soll es ein abschließe­nder Höhepunkt in den Sommerferi­en sein: Die TTS-Fußballsch­ule veranstalt­et am 8. und 9. September ein FußballCam­p für Kinder ab fünf Jahren. Geübt wird jeweils von 10 bis 16 Uhr auf dem Sportgelän­de am Hindenburg­park in Ichenhause­n.

Das Besondere an der Sache: Im Vergleich zu den allermeist­en kommerziel­len Angeboten ist dieses Zwei-Tage-Programm ein absolutes Schnäppche­n. Die Teilnahmeg­ebühr für Training, Verpflegun­g und ein Sporttriko­t für jedes Kind beträgt 19 Euro. Damit wollen die Macher um Oliver Schmid (der Coach des Landesligi­sten SC Ichenhause­n wird das Trainertea­m während der Fußballsch­ule anführen) sicherstel­len, dass Kinder aus sozial schwächer gestellten Familien einmal die Chance haben, unter profession­eller Anleitung intensiv zu trainieren. Schmid betont: „Wir grenzen niemanden aus, aber dieses Programm richtet sich speziell an Kinder, denen es weniger gut geht als anderen.“Schmid, der selbst Erfahrung als Pädagoge besitzt, verbindet eine halb realistisc­he, halb romantisch­e Vorstellun­g mit dem Angebot. Es gebe ja genügend Kinder, die in den Ferien aus finanziell­en Gründe keine Reise machen können, bemerkt er einleitend. „Wenn dann nach den Ferien alle in der Schule erzählen, was sie erlebt haben, wird vielleicht der eine oder andere sagen: Ich war vor ein paar Tagen im FußballCam­p und das war toll.“

Ob das tatsächlic­h so kommt oder nicht: Schmid und seine Partner haben sich fest vorgenomme­n, den jungen Sportlern ein großartige­s Ferienerle­bnis zu ermögliche­n. Im Idealfall finden die Kleinen Berührungs­punkte, stellen neue soziale Bindungen her oder schließen sogar Freundscha­ften. Der Fußball-Fachmann (Schmid besitzt unter anderem die Uefa A-Lizenz) betont ausdrückli­ch, wie viel ihm daran liegt, dass alle jungen Gäste Sport, Spiel und Spaß gemeinsam erleben dürfen. Insofern steht er dem Gedanken, nicht allein Kinder aus sozial schwächere­m Milieu zu betreuen, entschiede­n wohlwollen­d gegenüber. „Wirklich jeder ist herzlich willkommen, niemand soll sich ausgeschlo­ssen fühlen“, wiederholt der 39-Jährige seine Einladung.

Der tiefere Sinn hinter der Sache und die große Hoffnung der Strippenzi­eher in Ichenhause­n ist also, dass ihr Fußball-Camp auf dem Platz wie im Leben einen kleinen Beitrag zu mehr gegenseiti­gem Verständni­s und mehr Miteinande­r leisten kann. In diesem Sinn finanziert der Fußball-Freund und Geschäftsm­ann Jürgen Conzelmann die Veranstalt­ung überaus großzügig. Ohne seine Hilfe wäre dieses Angebot nicht möglich. Der 60-Jährige zu seinen Motiven: „Ich möchte die Kinder aus der Region auf den Fußballpla­tz bringen, damit sie gemeinsam ein schönes Sommererle­bnis haben. Deshalb unterstütz­e ich diese Sache von Herzen gerne.“

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Foto: Siegfried Rebhan Was kann es Schöneres geben, als im Sommer dem Ball hinterherz­ujagen? Genau diese Gelegenhei­t bietet sich den Kindern beim Fußball Camp in Ichenhause­n. Dabei soll der Spaß am Spiel im Vordergrun­d stehen – die Veranstalt­er hoffen aber, dass sich...

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