Mittelschwaebische Nachrichten
Der Autor
vorsorglich gegen Heimweh hatte zimmern lassen, liegt heute unter einer dicken Staubschicht und ist ganz in Vergessenheit geraten. Jahrelang existierte im Vatikan auch eine Schafkopfrunde, die zeitweise im Schatten des Petersdoms zusammenkam, wo es einen großen, sehr erfolgreichen Verein gibt und einen kleineren, weniger erfolgreichen, aber authentischeren. Die meisten nicken mitleidig. Dass 1860 vom Erfolg des FC Turin nur träumen kann, unterschlage ich selbstverständlich.
Ich profitiere in dieser Hinsicht auch noch vom zarten Alter unserer Kinder. Der Fünfjährige hat gerade staunend den Begriff „Vierte Liga“gelernt und ahnt längst, dass es ein Fußballleben jenseits des TSV 1860 gibt und es nicht zuletzt zum Selbstschutz geschickter ist, seine Sympathien für Vereine wie den AS Rom zu verwenden. Sein 60-T-Shirt verstaubt seit einiger Zeit im Kleiderschrank. Der Jüngere liebt Tiere, insbesondere Löwen. Wenn er mit seiner Kleinkinderstimme „Sechzig!“ruft und darauf beharrt, das weißblaue Hemd überzustreifen, habe ich kurz das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
Das sind Momente, in denen auch die bayerische Heimat auf einmal ganz nahe ist. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Illusion bald zerplatzen wird. Aber ich genieße sie, solange es noch geht.
Serie Tausende Bayern machen gera de Urlaub in Italien. Für die Daheimge bliebenen holen wir Italien hierher. In unserer großen Sommerserie erkunden wir die vielen italienischen Seiten unserer Region. Heute, zur Halbzeit der Serie, drehen wir ausnahmsweise den Spieß um. Es geht um das Bayerische in Italien.