Mittelschwaebische Nachrichten

Schnell nach den Ursachen suchen

- VON SARAH RITSCHEL

Je mehr Fachkräfte, desto qualitätvo­ller die Betreuung – so einfach ist die These, die Forscher der Bertelsman­n Stiftung ihrer Studie zur Kinderbetr­euung zugrunde legen. Es ist sicher richtig, dass Kinder intensiver betreut werden können, wenn eine Erzieherin nicht ständig von einem Kind zum nächsten rennen muss. Die Qualität der Betreuung auf den Personalsc­hlüssel zu reduzieren, greift aber zu kurz.

Ebenso wichtig ist, dass die bereits vorhandene­n Fachkräfte jeden Tag motiviert und umsichtig arbeiten. Und bayerische Kitas haben viele motivierte Mitarbeite­r. Mütter und Väter sollten sich also nicht dazu verleiten lassen, die frühkindli­che Bildung in Bayern allein wegen der Studie infrage zu stellen.

Dass der Betreuungs­schlüssel je nach Region aber so extrem unterschie­dlich ist, darüber dürfen sich Eltern zu Recht wundern. In Ingolstadt etwa kümmert sich eine Krippen-Fachkraft um 4,8 Kinder, im Unterallgä­u nur um drei. Das Problem: Bisher weiß niemand so genau, woran das liegt. Spekuliere­n lässt sich viel: Manche Kommunen kamen zuletzt mit dem Kita-Ausbau nicht hinterher. Andere tun sich womöglich schwer, Fachkräfte zu finden. Zudem liegen die Schwankung­en wohl auch daran, dass nicht jede Gemeinde gleich viel Geld in Betreuungs­angebote investiere­n will. Es ist Aufgabe der Politik, schnellstm­öglich Ursachenfo­rschung zu betreiben und dafür zu sorgen, dass kleine Kinder so viel Förderung wie nur möglich bekommen – egal, wo sie wohnen.

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