Mittelschwaebische Nachrichten
Der große Trip
Reese Witherspoon kann nicht nur Komödien, sondern auch Selbstfindung
„Natürlich blond“, „Mein Schatz, unsere Familie und ich“oder „Woher weißt Du, dass es Liebe ist?“– Reese Witherspoon hat Hollywoods Komödienkultur in diesem Jahrtausend mitgeprägt. Die lustige Blondine kann aber auch anders. In dem 2014 entstandenen Spielfilm „Der große Trip – Wild“begibt sich die 41-Jährige auf Selbstfindungskurs – und nimmt dafür kilometerlange Strecken zu Fuß in Kauf. Gut 250000 Menschen sahen den Film in Deutschland in den Kinos sahen.
Der Streifen basiert auf dem Bestseller „Der große Trip – Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“von Cheryl Strayed. In der autobiografischen Erzählung beschreibt sie ihren Trek 1995 auf dem Pacific-Crest-Wanderweg, von der Mojave-Wüste an der Grenze zu Mexiko, durch Kalifornien und Oregon bis in den US-Staat Washington. Fast 1800 Kilometer legte die damals 26-Jährige in über drei Monaten alleine zurück.
Blutig gelaufene Zehen und blaue Flecken am ganzen Körper, HeroinSpritzen und Sex mit Fremden: So kennt das Publikum Witherspoon noch nicht. Mit ihrer mutigen Tourde-Force in ihrer Rolle als ehemalige Heroinsüchtige, die sich auf einen extremen Fußmarsch begibt, krempelt sie ihr Image um. „Der große Trip“war dann auch Oscar-verdächtig. Es blieb aber bei der Nominierung, ebenso für den Golden Globe.
Als ein schwieriges Unterfangen bezeichnete Witherspoon den Film: „Die Hauptperson ist eine Frau, die am Ende kein Geld hat, keinen Mann, keine Eltern, keinen Job, keine Chancen, und doch ist es ein Happy End“.(dpa)