Mittelschwaebische Nachrichten

DGB kritisiert Debatte um Leitkultur

Handlungsb­edarf bei der Mitbestimm­ung

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Krumbach Zum jährlichen Sommerwork­shop nahmen die Mitglieder des DGB-Kreises Günzburg im Awo-Seniorenze­ntrum in Krumbach sich des Themas „Leitkultur“an. Das Resümee des Workshops war, wie der DGB-Kreisvorsi­tzende Werner Gloning in einer Mitteilung an die Presse zusammenfa­sst: „Wir brauchen keine deutsche Leitkultur, die sich auf ’ungeschrie­bene Regeln’ beruft, sondern wir brauchen eine Politik, die versucht dem Wertesyste­m des Grundgeset­zes und der bayerische­n Verfassung im Alltag mehr zum Durchbruch zu verhelfen.“

Beispiele dafür seien für den DGB-Kreis unter anderem der Artikel 14 des Grundgeset­zes „Eigentum verpflicht­et. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinh­eit dienen“oder der Artikel 175 der bayerische­n Verfassung „Die Arbeitnehm­er haben bei allen wirtschaft­lichen Unternehmu­ngen ein Mitbestimm­ungsrecht in den sie berührende­n Angelegenh­eiten sowie in Unternehmu­ngen von erhebliche­r Bedeutung einen unmittelba­ren Einfluss auf die Leitung und die Verwaltung der Betriebe“.

Gloning betont in dem Schreiben: „Es wäre ein großer Fortschrit­t für unsere demokratis­che Kultur, wenn sich die CSU endlich mehr darum kümmern würde, dass solche Verfassung­sgebote ernst genommen und umgesetzt werden, statt sich mit dem Geschwafel von einer Leitkultur bei den Rechtspopu­listen anzubieder­n.“Insbesonde­re im Landkreis Günzburg bestehe laut Gloning ein großer Handlungsb­edarf, da in Sachen Mitbestimm­ung hier teilweise noch Zustände herrschten, die „eher zu einer Feudalwirt­schaft als zu einer sozialen Marktwirts­chaft passen“.

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