Mittelschwaebische Nachrichten
Handwerk trifft Technik
Vor zwei Jahren hat Manuel Müller seine Ausbildung zum Lebensmitteltechniker begonnen. Was ihn an diesem Beruf fasziniert und warum er sich für diese Lehre entschieden hat
Thannhausen „Nur nichts mit Metall, so wie alle anderen.“Das war Manuel Müllers Vorsatz, als er nach seinem Schulabschluss nach einem Ausbildungsberuf suchte. Sein Vater war es, der den damals 15-Jährigen aufgrund einer Annonce in der Zeitung auf eine ganz besondere Möglichkeit hinwies: eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Manuel gefiel die Idee, und nach einem Praktikum bei Fleischwaren Zimmermann in Thannhausen war er sich sicher: Er möchte dort die Ausbildung beginnen.
Mittlerweile hat der heute 17-Jährige bereits zwei Jahre seiner Ausbildung hinter sich und beginnt am ersten September sein drittes und letztes Lehrjahr, das er mit der praktischen Abschlussprüfung im Mai oder Juni abschließen wird. Während seiner Ausbildung bei Fleischwerke Zimmermann konnte Erfahrungen in allen Bereichen sammeln. „Ich habe alle Abteilungen durchlaufen. Von der Warenannahme bis hin zum Versand der fertigen Produkte“, erklärt der Auszubildende. Mittlerweile hat er sich den Schwerpunkt Verpackung ausgesucht. „Im ersten Ausbildungsjahr geht es vor allem darum, den Betrieb kennenzulernen. Im zweiten Jahr wird dann jede Abteilung vertieft, um Vorlieben herauszufinden.“
Manuels Aufgaben umfassen das Bedienen von Maschinen, das Lösen von technischen Schwierigkeiten und das Dokumentieren der Arbeitsgänge. „Wenn ich meinen Freunden sage, dass ich Lebensmitteltechniker werde, ist ihre erste Reaktion immer: Bist du Metzger?“, sagt der 17-Jährige und lacht. Doch ein Lebensmitteltechniker hat gar nichts mit einem Metzger zu tun, erklärt Manuel Müller. „Wir erhalten unsere Ware bereits komplett zerlegt, wir übernehmen ledig- lich den Veredelungsprozess.“Manuels Ausbildung wird begleitet von sechs Berufsschulblöcken, die jeweils zwei Wochen umfassen. Die Schule befindet sich in Starnberg. „Dort treffen alle Auszubildenden, die etwas mit Lebensmitteln zu tun haben, aufeinander“– von Getränken über Backwaren bis hin zu Fleisch. Gefordert werden in diesem Beruf vor allem Naturwissenschaften wie Mathematik, Physik oder Chemie, sodass ein Grundinteresse an diesen Fächern von Vorteil ist, berichtet Manuel Müller.
Was muss man nun aber sonst noch mitbringen, um für den Beruf geeignet zu sein? Man sollte mindestens über einen qualifizierten Schulabschluss verfügen, aber auch persönliche Faktoren sind für die Entscheidung für den Beruf von Bedeutung.
Der 17-Jährige erklärt: „Man sollte gerne mit Lebensmitteln zu tun haben, zum Beispiel schon immer gerne gekocht haben. AußerManuel dem muss man auch technisch sehr interessiert sein, da die Arbeit mit Maschinen im Vordergrund steht.“Dem Azubi gefällt besonders die technische Seite des Berufs. Dabei sei der Beruf sehr vielfältig, schließlich könnte man in verschiedenen Abteilungen eingeteilt werden.
In der Ausbildung lernt Manuel alle Sparten der Lebensmittelindustrie kennen. Anders als der Name Fleischwerke vermuten lassen würde, werden dort unter anderem auch Teigwaren hergestellt.
Wie es nach seiner Ausbildung weiter geht, weiß Manuel Müller schon, er wird übernommen und kann in der Firma weiter arbeiten. Lebensmitteltechniker seien derzeit stark gefragt. Außerdem besteht auch die Option, sich zum Meister weiterzubilden. Dass er den richtigen Beruf gewählt hat, darin ist sich Manuel Müller sicher. „Ich bin froh, mich für die Ausbildung zum Lebensmitteltechniker entschieden zu haben.“