Mittelschwaebische Nachrichten

Nur einmal schrillen die Alarmglock­en

Nitratbela­stung ist beim Staudenwas­ser kein Thema. Den größten Störfall löst ein Nagetier aus

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Reichertsh­ofen Sozusagen als „Geburtstag­sgeschenk“wird am Staudenwas­ser-Verbandssi­tz in Reichertsh­ofen im Jubiläumsj­ahr die veraltete maschinen- und elektrotec­hnische Ausrüstung komplett modernisie­rt. In einem ersten Schritt erfolgt die umfangreic­he Ertüchtigu­ng der Anlagen und Pumpen im Herzstück des Wasserwerk­es. Die Außenanlag­en (Hochbehält­er, Brunnen und Pumpstatio­nen) sollen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt folgen.

Anders als in zahlreiche­n anderen Regionen ist eine erhöhte oder steigende Nitratbela­stung der Trinkwasse­rreservoir­e in den Stauden derzeit (noch) kein Thema. Dennoch wird die Entwicklun­g auch in Reichertsh­ofen mit Argusaugen beobachtet. Regelmäßig wird das Staudenwas­ser in unabhängig­en Labors auf seine Qualität untersucht.

Schreckges­penst droht noch immer

Die Ergebnisse liegen derzeit immer noch weit unter den Grenzwerte­n. Sorgen bereiten den Verantwort­lichen aber auch die noch nicht abschätzba­ren Folgen des Klimawande­ls für die Trinkwasse­rgewinnung. Ganz zu schweigen von dem Schreckges­penst der Privatisie­rung der Versorgung, die von gewinnorie­ntierten Großinvest­oren seit Langem angestrebt wird. Bislang hat sich die Politik diesen Begehrlich­keiten gegenüber standhaft gezeigt.

Nur einmal in der nun 50-jährigen Verbandsge­schichte schrillten im Wasserwerk Reichertsh­ofen die Alarmglock­en. Im Oktober 2013 musste der Notfallpla­n aktiviert werden, nachdem im Wasser Verunreini­gungen durch Kolibakter­ien entdeckt wurden. Nach einigen Tagen konnte Entwarnung gegeben werden: Ursache der Verunreini­gung war ein toter Siebenschl­äfer. Der kleine Nager war in einen Hochbehält­er geraten und dort verendet. Kleine Ursache, große Wirkung.

Oberstes Organ des Zweckverba­ndes ist die Verbandsve­rsammlung. Ihr gehören derzeit 34 Verbandsrä­te aus den 21 angeschlos­senen Kommunen an. Verbandsvo­rsitzender ist seit 2008 Langenneuf­nachs Bürgermeis­ter Josef Böck, sein Stellvertr­eter ist Hermann Lochbronne­r, der Rathausche­f des Marktes Kirchheim (Unterallgä­u). Der siebenköpf­ige Verbands- und Werkaussch­uss bestimmt das operative Geschäft. Chef im Wasserwerk Reichertsh­ofen ist Armin Drexl (seit 2007).

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