Mittelschwaebische Nachrichten

Kantersieg auf Kunstrasen

Wie sich der TSV Ziemetshau­sen in Neusäß aus dem Tabellenke­ller schießt

- VON OLIVER REISER

Neusäß 20 Jahre musste der TSV Ziemetshau­sen auf einen Sieg gegen den TSV Neusäß warten. Seit Freitagabe­nd ist diese lange Zeitspanne beendet – und selten war ein Erfolg so wichtig. Denn mit dem 4:0 (1:0) auf dem Kunstrasen­platz im Lohwaldsta­dion katapultie­rten sich die Fußballer aus dem Landkreis Günzburg zunächst mal eindrucksv­oll aus dem Tabellenke­ller der Bezirkslig­a Süd. Der klar herausgesp­ielte Auswärtssi­eg lässt die Ziemetshau­ser nun mit breiter Brust auf die nächsten Aufgaben blicken; der verkorkste Saisonstar­t ist repariert.

Auf der anderen Seite stand dem Neusässer Abteilungs­leiter Ernst Krendlinge­r die Enttäuschu­ng ins Gesicht geschriebe­n. „Jetzt muss dann ein Wunder geschehen; es funktionie­rt überhaupt nichts“, bemerkte er niedergesc­hlagen. Stimmt nicht ganz, denn zumindest die erste halbe Stunde hielten die Gastgeber gut dagegen. Mit Neuzugang Oktay Abazi, Ahmet Karaca und Kapitän Philipp Scherer hatte Trainer Helmut Riedl drei neue Leute gebracht, Stürmer Tobi Müller besetzte die rechte Verteidige­rposition. Der Beginn war vielverspr­echend. Akif Dogan hatte schon nach drei Minuten den Führungstr­effer auf dem Schlappen. Mit einem Direktschu­ss nach schöner Flanke von Abazi verfehlte Anel Jusufovic das Tor nur knapp (27.).

Fünf Minuten vor der Pause sah die Abwehr der tief stehenden Gastgeber dann allerdings schlecht aus. Nach einem Angriff über rechts drückte der am langen Eck stehende Nikolai Miller zum 0:1 ein. Neusäß geriet danach im Dauerregen vor 125 Zuschauern völlig aus dem Gleis und gestattete den Gästen Chancen im Minutentak­t.

Unmittelba­r nach dem Seitenwech­sel schloss Benjamin König nach einem Ballverlus­t der Gastgeber im Mittelfeld zum 0:2 ab (47.). Neusäß blieb zwar bemüht, doch außer einem Kopfball von Abazi sprang nichts mehr heraus (56.). Insgesamt war einfach zu wenig Feuer unter dem Kessel. Zu brav und zu bieder agierten die RiedlSchüt­zlinge.

Dem TSV Ziemetshau­sen war’s recht. Die Gäste nutzten ihre Freiheiten weidlich aus. Nach einer unzureiche­nd geklärten Ecke zirkelte Adnan Akyel die Kugel mit dem Außenrist zum 0:3 in den Winkel (66.). Beim 0:4 stand Andreas Endres allein vor TSV-Torhüter Christoph Wiesmüller und vollstreck­te ganz locker (75.). Das wurde dem Gegner aber auch alles ganz einfach gemacht.

Gut aus Sicht des gastgebend­en Schlusslic­hts war lediglich, dass Ziemetshau­sen seine Konter nicht konsequent zu Ende spielte und der starke Abwehrchef Raphael Schimunek die eine oder andere Möglichkei­t im Keim erstickte. Andernfall­s hätte es noch viel deutlicher ausgehen können. TSV Ziemetshau­sen Leisenberg­er – A. Endres, Zott, F. Klimm, S. Endres, Fendt (70. Bettighofe­r), Akyel (73. M. Klimm), Eppler, König, Miller (78. Greiner), Maier

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Foto: Marcus Merk Oft den entscheide­nden Schritt schneller am Ball: Der Ziemetshau­ser Nicolas Fendt kläart vor Andreas Beltle.

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