Mittelschwaebische Nachrichten
Wieder Leben im herrschaftlichen Freihaus
Warum der abc-Büchershop ins Krumbacher Zentrum umzieht
Krumbach Das ursprünglich herrschaftliche Freihaus in der KarlMantel-Straße, eines der geschichtsträchtigsten Gebäude Krumbachs, erhält zum Monatsende eine neue Nutzung. Bis vor wenigen Wochen war es ein Traditionsgeschäft für Porzellan, Haushaltswaren und Geschenkartikel, das seit 1893 von der Familie Hofmeister betrieben worden war (wir berichteten). Dem Aus nach 124 Jahren folgt jetzt ein Neubeginn mit der Buchhandlung „abc-Büchershop“, die Viola Scheitter-Wehn dort einrichtet. Der Firmenname und die Inhaberin sind in Krumbach nicht unbekannt. Vor drei Jahren eröffnete sie weiter östlich in der KarlMantel-Straße auf Höhe des Hürbener Wasserschlosses ihren bisherigen Büchershop und zieht jetzt ins Stadtzentrum, wo sie mit einem vergrößertem Angebot für „weiteres Leben“sorgen will und zugleich einen Akzent für mehr Attraktivität rund um den Marktplatz setzen möchte. Möglich macht ihr diesen Wunsch am neuen Standort die auf 140 Quadratmeter gewachsene Ladenfläche. Vergrößert wird unter dem Begriff „Buch und Spiel“neben dem Bücherbestand in erster Linie die Geschenkabteilung für Kindergartenbesucher und Grundschüler. In diesem Bereich sieht Viola Scheitter-Wehn ein großes Vakuum, das nach der Schließung des Kinderhauses Laber in Krumbach entstanden sei. Dem will sie durch ein entsprechendes Angebot für Geburtstage und Gastgeschenke Rechnung tragen und garantiert dafür zusätzlich persönliche Beratung und entsprechenden Service.
Diesem will sie insgesamt künftig noch viel größere Bedeutung beimessen. Wie das möglich ist? Nach der Devise „Heute bestellen und morgen liefern“hat sie einen Lieferservice eingerichtet, der allen Wünschen gerecht werde. Das Angebot reicht dabei von der Buchbestellung über den Umtausch oder die Rückgabe ungelesener Bücher bis zum Schmökern in einer Laden-Sitzecke. Selbstverständlich ist für die Buchhändlerin, dass die Aufträge am nächsten Tag kostenlos dem Kunden ins Haus geliefert werden. Zur Seite steht ihr dabei die Mitarbeiterin Anita Triftshäuser. Das „Aufhören“ist Georg Hofmeister senior und seiner Tochter Gardi Hofmeister-Lutz „nicht leicht gefallen“und doch sind beide froh, für das traditionsreiche Freihaus so schnell „eine passende Mieterin“gefunden zu haben. Auch ihnen ist daran gelegen, in der Innenstadt und damit am Gsundbrunnenplatz wie bisher ein Fachgeschäft zu wissen, das „eine Belebung bringen wird“. Für Gardi Hofmeister-Lutz kommt hinzu: „Die geschichtliche Bedeutung des Hauses verdient eine solche Nutzung, bringt sehenswerte Schaufenster und passt ins Stadtbild, denn uns liegt auch künftig das Haus sehr am Herzen“.