Mittelschwaebische Nachrichten

„Wichtig ist die Jagd nach Punkten“

Seit exakt sechs Jahren ist Oliver Schmid Trainer des SC Ichenhause­n. Viele schöne Momente ergaben sich – und eine Freundscha­ft, die auch die Krise übersteht

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n An diesen Termin hatte er gar nicht gedacht. Angesichts von drei Zu-Null-Niederlage­n hintereina­nder hat Oliver Schmid anderes zu tun, als sich dafür feiern zu lassen, dass er genau an diesem Wochenende seit sechs Jahren Trainer des SC Ichenhause­n ist. Aber es ist nun mal so: Am 9. September 2011 saß er zum ersten Mal auf der Trainerban­k der Königsblau­en. Anlass genug für einen Blick in die Bezirkslig­a-Vergangenh­eit – ohne die unmittelba­re Landesliga-Zukunft zu vernachläs­sigen. Schmid über

den gemeinsame­n Weg mit seiner Mannschaft:

„Schön am langfristi­gen Arbeiten ist es, Spieler und Menschen lange be- gleiten zu dürfen. Da entstehen über den Sport hinaus Freundscha­ften. Jetzt gehen wir ins schwierige siebte Jahr und versuchen gemeinsam, das positiv zu gestalten.“

seine Erinnerung­en ans erste Mal:

„Damals in Burgheim haben wir noch klassisch mit Libero gespielt. Das Spiel stand Spitz auf Knopf und wir sind mit einem knappen 2:1-Sieg gut gestartet. Das war der Beginn einer tollen Serie.“

den damals schon als Abteilungs­leiter tätigen SCI-Funktionär Rudi Schiller und die Männerfreu­ndschaft, die beide verbindet:

„Wir haben uns über den Fußball kennengele­rnt. Daraus hat sich über all die Jahre eine Freundscha­ft entwickelt, die auch die momentan et- was schwierige­n sportliche­n Zeiten übersteht. Ich glaube übrigens, dass er am meisten von allen unter den derzeitige­n sportliche­n Misserfolg­en leidet.“

das Höchste aller Gefühle in seiner Zeit beim SCI:

„Der Titel in der Bezirkslig­a. Das ist etwas Besonderes. Und damit verbunden sicher der Aufstieg in die Landesliga. Auf diesen Erfolg kann der gesamte Verein stolz sein.“

seinen Umgang mit der Niederlage:

„Niederlage­n gehören zum Sport wie Siege, sind aber trotzdem schwer hinzunehme­n.“

sein Jubiläumss­piel in Kaufbeuren, das mitten in der sportliche­n Krise ungeahnte Bedeutung erlangt hat:

„Das ist natürlich für alle Beteiligte­n ein enorm wichtiges Spiel – wie auch alle folgenden. Da ist wenig Platz für Sentimenta­les. Wichtig ist die Jagd nach Punkten.“

das SCI-Maskottche­n Blaubär, das unlängst orakelte, die zweiten sechs Jahre mit Oliver Schmid würden noch viel schöner werden als die ersten:

„Ein so eloquentes Maskottche­n haben nicht viele Vereine und man muss manchmal schon schmunzeln. Aber im Ernst: Sein Mentor Henning Tatje ist ein richtiger Freund des SCI, ist bei jedem Spiel dabei und fiebert mit allen anderen mit.“

Das Landesliga­spiel SpVgg Kauf beuren – SC Ichenhause­n wird am Samstag um 14.30 Uhr angepfiffe­n.

 ??  ?? Damals wie heute eine Säule im Team des SC Ichenhause­n: Bernd Günther. Oliver Schmid beglückwün­scht ihn hier nach einem seiner ersten Spiele als SCI Trainer.
Damals wie heute eine Säule im Team des SC Ichenhause­n: Bernd Günther. Oliver Schmid beglückwün­scht ihn hier nach einem seiner ersten Spiele als SCI Trainer.
 ?? Fotos: Ernst Mayer ?? Frust nach der Niederlage: Tage wie diesen (im April 2016 nach dem 0:3 gegen Egg) gibt’s im Fußball – Oliver Schmid erlebt derzeit zu viele davon.
Fotos: Ernst Mayer Frust nach der Niederlage: Tage wie diesen (im April 2016 nach dem 0:3 gegen Egg) gibt’s im Fußball – Oliver Schmid erlebt derzeit zu viele davon.
 ??  ?? Zwei, die richtig gut miteinande­r können: SCI Spitzenfun­ktionär Rudi Schiller und Trainer Oliver Schmid nach dem 3:1 in Bubesheim im Sommer 2012.
Zwei, die richtig gut miteinande­r können: SCI Spitzenfun­ktionär Rudi Schiller und Trainer Oliver Schmid nach dem 3:1 in Bubesheim im Sommer 2012.

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