Mittelschwaebische Nachrichten
Mutig ins Konzert der Schwergewichte
Die Günzburger A-Jugendlichen starten in ihre insgesamt dritte Bundesliga-Saison. Zum Auftakt wartet gleich der größte Knaller. Was die Weinroten zuversichtlich stimmt
Günzburg Mit einem absoluten Höhepunkt starten die A-Jugendhandballer des VfL Günzburg in die Bundesliga-Saison. Der erste Gegner heißt Frisch Auf Göppingen – ein Rivale, der dem VfL vor Jahren den Spitzenplatz in der Zuschauerstatistik der Junioren-Bundesliga einbrachte. Die damalige Kulisse von 1300 Zuschauern beeindruckte die Württemberger so stark, dass der VfL die Partie 30:25 für sich entscheiden konnte.
Ähnliches haben die von Rudi Jahn, Volker Schmidt und Markus Guckler trainierten Weinroten natürlich auch am Sonntag ab 17 Uhr vor. Aber wie bereits bei den ersten beiden Ausflügen in die höchste deutsche Spielklasse (Günzburg hatte sich 2013 und 2014 für jeweils ein Spieljahr qualifiziert), vielleicht so- gar noch mehr, wird es zu einem Kampf im Konzert der Schwergewichte. Acht der zwölf Mannschaften in der Süd-Gruppe sind Nachwuchskader von Bundesligisten. Neben Göppingen werden für Günzburg unter anderem die Rhein Neckar Löwen, Balingen und Stuttgart-Bittenfeld auf dem Spielplan stehen.
Der Nachwuchs des BundesligaTraditionsvereins Frisch Auf Göppingen konnte sich seit fünf Jahren ununterbrochen für die höchste Junioren-Spielklasse qualifizieren und wird bestens vorbereitet in der Rebayhalle auflaufen. Aber auch die Weinroten haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nach dem Qualifikationsmarathon und einer Regenerationspause wurden von den jungen Bundesligaspielern seit Wochen na- hezu täglich Höchstleistungen gefordert. Standen zunächst athletische Einheiten auf dem Trainingsprogramm, waren nun in der Endphase der Saisonvorbereitung Taktik und Feinabstimmung angesagt.
Das Heimspiel am Sonntag bleibt nicht der einzige Höhepunkt in der ersten Saisonphase. Vier Heimspiele in Folge absolvieren die Weinroten und das gegen Mannschaften, die in der Vorsaison Spitzenplätze belegt hatten. Göppingen, Balingen und Echarz-Erms hatten damals die Positionen zwei bis vier inne und Bittenfeld ist ebenfalls nie zu unterschätzen. Wenn Anfang Oktober das erste Auswärtsspiel beim vorjährigen Tabellenersten Zweibrücken gemeistert ist, werden die engagierten Spieler und ihre Trainer wissen, wie das Kräfteverhältnis in der Jugend-Bundesliga Süd tatsächlich zu bewerten ist.
Egal, wie sich die Saison gestaltet: Für das ganze Team wurde mit der Qualifikation ein Traum zur Wirklichkeit. Ein Mal in der Bundesliga spielen zu dürfen, ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Ein bisschen mehr als „Dabei sein ist alles“haben sich trotzdem alle Günzburger vorgenommen; die sehr junge Mannschaft möchte durchaus ein Wörtchen mitreden. Abteilungsleiter Armin Spengler macht sich in dieser Hinsicht keine Sorgen. „Der VfL hat immer bewiesen, dass er in der Bundesliga Spiele gewinnen kann“, sagt er und betont gleichzeitig die besonderen Vorzüge der Mannschaft: „Sie muss über Kampfkraft und Technik körperliche Defizite ausgleichen.“