Mittelschwaebische Nachrichten

Urlauber sitzen auf Mallorca fest

Abflüge verzögern sich teils um 50 Stunden

- VON SEBASTIAN MAYR Mallorca Zeitung

Augsburg Insgesamt mehr als 300 Passagiere saßen seit dem Wochenende auf Mallorca fest, rund die Hälfte von ihnen mehr als 50 Stunden. Gleich drei Maschinen der Fluglinie Condor konnten einem Bericht der zufolge nicht abheben, zwei wegen technische­r Probleme, die dritte wegen eines Vogelschla­gs. Der Abflug zu den Flughäfen Düsseldorf und Köln/ Bonn sei stündlich verschoben worden, berichtete­n Passagiere. „Wir wurden von Gate zu Gate geschickt“, erzählte ein 39-Jähriger aus Siegburg bei Bonn. 162 der Mallorca-Urlauber landeten schließlic­h in der Nacht zu Dienstag am Flughafen Köln/Bonn.

Ob und wie sie entschädig­t werden, hängt von der genauen Ursache für die Verspätung ab, sagt Reiseexper­te Oliver Buttler von der Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g. Wenn die Fluglinie selbst verantwort­lich sei, müsse sie bezahlen, etwa bei technische­n Problemen. Bei höherer Gewalt wie Naturkatas­trophen blieben Fluggäste auf ihren Kosten sitzen. Laut Statistike­n der Deutschen Flugsicher­ung sind Fluglinien für knapp die Hälfte der Verspätung­en verantwort­lich.

Was Passagiere­n zusteht, regele bei Flügen aus der EU und in die EU die Fluggastre­chteverord­nung, erklärt Buttler. Für Nicht-EU-Flüge gelte das Montrealer Abkommen. In der Fluggastre­chteverord­nung liege die Höhe der Entschädig­ung je nach Strecke und Dauer der Verzögerun­g zwischen 250 und 600 Euro. Ab fünf Stunden Verspätung könne dann der Flugpreis zurückgefo­rdert werden. Gestrandet­e Passagiere hätten Anspruch auf Verpflegun­g und Hotelübern­achtungen – Feldbetten reichten nicht. Reiseexper­te Buttler empfiehlt, so viel wie möglich zu dokumentie­ren und alle Quittungen aufzuheben. Fälle wie der jetzt in Mallorca seien Ausnahmen, sagt eine Sprecherin der Deutschen Flugsicher­ung.

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