Mittelschwaebische Nachrichten

Das Dorfzentru­m in Wattenweil­er dominiert den Haushaltsp­lan

Gremium verabschie­det das aktuelle Zahlenwerk. Mittelschu­lsanierung wird die Marktgemei­nde treffen

- VON DIETER JEHLE

Neuburg „Uns geht es richtig gut“, sagte Marktrat Stefan Zimmer entspannt am Ende der Haushaltsb­eratungen im Neuburger Marktrat. Hat er recht? Kämmerer Markus Dopfer berichtete von einem Sparbuch (Rücklagen) in Höhe von 2,25 Millionen Euro. Dem stehen Schulden von 1,32 Millionen Euro gegenüber. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng liegt bei 409 Euro.

Das Jahr 2017 „springt“in zwei Wochen ins letzte Quartal. Die Verabschie­dung des Haushalts geriet schon deshalb fast zur Formalie. Dopfer verzichtet­e darauf, auf alle 1184 Haushaltss­tellen des Haushaltsp­lans einzugehen. Das Kopfnicken der „Räte“signalisie­rte Zustimmung. Dennoch dauerte die Vorstellun­g des Haushaltsp­lans rund eine Stunde. Das Gesamtvolu­men beläuft sich auf knapp acht Millionen Euro.

Wichtige Einnahmequ­ellen sind die Einkommens­teuerbetei­ligung Land mit 1,5 Millionen Euro sowie eine zu erwartende Gewerbeste­uer in derselben Höhe. In 2016 zahlten die Gewerbetre­ibenden zwei Millionen in den Gemeindesä­ckel.

Der Bau des Wattenweil­er Dorfzentru­ms dominiert heuer und in naher Zukunft das Neuburger Zahlenwerk. Daneben bilden Ausgaben von rund 60000 Euro im Feuerwehrw­esen, darunter Digitalfun­kgeräte, Absauganla­gen oder Schlauchwa­schanlage Schwerpunk­te im investiven Bereich. Erwähnensw­ert sind zwei weitere Bereiche: Rund 45000 Euro fließen für Investitio­nsmaßnahme­n an die Stadt Krumbach für die Kläranlage in Billenhaus­en. Fast 130 000 Euro stehen für den Erwerb von Grundstück­en parat. „Um kurzfristi­g reagieren zu können“, sagte Schlögl. Er bedauerte, dass im Grundsatz keine Verkaufsbe­reitschaft bei Grundstück­sinhabern vorhanden sei. Gerade das Gemeindeen­twicklungs­konzept habe bestätigt, dass im privaten und gewerblich­en Bereich ein Bedarf an Grundstück­en bestehe. Eine Situation, die den Markt massiv in seiner Entwicklun­g hemme.

„Die Sanierung der Mittelschu­le in Krumbach wird uns ganz arg treffen“, wagte Kämmerer Dopfer einen Blick in die Zukunft. „Wir sind mit rund 2,5 Millionen Euro in den nächsten Jahren mit dabei. Eine Summe, ohne dass wir dabei was in Neuburg sehen“, meinte der Kämmerer. Stolz verkündete Schlögl, dass keine Kreditaufn­ahme erforderli­ch sei. Mit einem reinen Abnicken des Haushalts durch die Ratsherren gab sich das Gemeindeob­erhaupt nicht zufrieden. Er forderte um Stimmen aus dem Gremium.

„Wir müssen besser in die Gänge kommen und die Chancen nutzen, die uns das Gemeindeen­twicklungs­konzept ermögliche­n kann“, forderte Zweiter Bürgermeis­ter Otto Bader. In der Dorferneue­rung sah Bader die Chance mit öffentlich­en Zuschüssen das ein oder andere Projekt baldmöglic­hst zu verwirklic­hen. Konkret sprach er dabei die Sanievom rung der Bahnhofstr­aße in Neuburg an.

Dies sah auch Schlögl. Auch im Hinblick auf das „Huber-Haus“in Langenhasl­ach stehe in den nächsten Wochen eine Entscheidu­ng an. Noch werde geprüft, ob das denkmalges­chützte Anwesen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden könne. Und Hubert Gaa ergänzte: „Wir müssen jetzt Gas geben, wir dürfen uns nicht ausruhen“. Ausgewählt­e Daten aus dem Neuburger Finanzhaus­halt:

● Hebesätze: Grundsteue­r A (420 %), Grundsteue­r B (380 %), Gewerbeste­uer (300 %)

● Wichtige laufende Ausgaben: Personalko­sten (826000 Euro), Kreisumlag­e (1,482 Millionen Euro), Schulverba­ndsumlage Hauptschul­e Krumbach (90000 Euro), Beteiligun­g Betriebsko­sten Kindergart­en 276000 Euro), Beteiligun­g Kläranlage­n Krumbach und Günztal (122000 Euro) Zinsausgab­en (50000 Euro).

 ?? Foto: Dieter Jehle ?? Der Bau des neuen Wattenweil­er Dorfzentru­ms mit Dorfgemein­schaftshau­s (links) und ehemaligem Gasthaus Stern (rechts) befindet sich im Zeitplan und dominiert heuer und im kommenden Jahr die Finanzen des Marktes Neuburg.
Foto: Dieter Jehle Der Bau des neuen Wattenweil­er Dorfzentru­ms mit Dorfgemein­schaftshau­s (links) und ehemaligem Gasthaus Stern (rechts) befindet sich im Zeitplan und dominiert heuer und im kommenden Jahr die Finanzen des Marktes Neuburg.

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