Mittelschwaebische Nachrichten

Erdogan, Trump und Ukrainekri­se

In der Podiumsdis­kussion zeigen sich die unterschie­dlichen Positionen

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Nordkorea, Syrien, Erdogan, Trump, Putin, Brexit, zunehmend autoritäre Regime in Ungarn und Polen: Allein diese Stichworte deuten an, wie stark die Außenpolit­ik in den Fokus zurückgeke­hrt ist. In der Debatte in Günzburg wurden die zum Teil sehr unterschie­dlichen Positionen sichtbar.

Der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Karl-Heinz Brunner kritisiert­e die Entwicklun­gen in Polen und Ungarn. In diesen Ländern würden die europäisch­en Werte nicht mehr geachtet. Auf diese Entwicklun­g müsse die Europäisch­e Union reagieren, es sollten keine Mittel aus der EU mehr fließen.

Der CSU-Bundespoli­tiker Georg Nüßlein plädierte dafür, das Verhalten Erdogans stärker zu sanktionie­ren, zugleich müsse man mit dem Nato-Partner Türkei aber auch im Gespräch bleiben. „Vom Tisch“gehöre der Doppelpass, der nicht zur Integratio­n beigetrage­n habe.

Gegenüber der Türkei müsse man klare Kante zeigen, betonte Ekin Deligöz, Bundestags­abgeordnet­e von Bündnis 90/Die Grünen. Es dürfe nicht allein bei Symbolpoli­tik bleiben. Sie sprach das Thema Rüstungsex­porte an. Beachtet werden müsse zudem, dass 50 Prozent der Türken gegen Staatspräs­ident Erdogan seien.

Es wäre ein Fehler, den neuen US-Präsidente­n Donald Trump zu verteufeln, erklärte FDP-Kandidat Richard Böhringer. Deutlich zeige sich, dass die Exporte in die USA weiterlauf­en. Böhringer ist davon überzeugt, dass sich die USA wieder stärker dem Freihandel zuwenden würden.

Linke-Direktkand­idat Elmar Heim plädierte dafür, Nordkorea nicht aus der Weltgemein­schaft auszuschli­eßen. Dieser Konflikt sei mit militärisc­hen Mitteln nicht lösbar. Generell seien militärisc­he Optionen kein Weg zur Lösung von Konflikten.

AfD-Kandidat Gerhard Großkurth sprach sich dafür aus, das Verhältnis zu Russland auf einer vernünftig­en Basis zu gestalten. Er wies darauf hin, dass die Krim, in Zeiten der Sowjetunio­n, lange Teil Russlands gewesen sei. So sei zu fragen, ob die Krim jemals legitim zur Ukraine gehört habe.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Wer sitzt wo auf dem Podium? Das wur de ausgelost. Karl Heinz Brunner zog die Nummer 4.

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