Mittelschwaebische Nachrichten
Gewinne stehen über allem
Zu: „Senioren gequält und getötet“(Panorama) vom 19. September: Mein Mann und ich, beide seit vielen Jahren in der Pflege tätig, konnten unseren vier Kindern, die gerade in ihrer Berufsfindungsphase stecken, nur davon abraten, diesen eigentlich tollen Beruf zu ergreifen. Nur wenn er attraktiver wird – und damit meine ich nicht nur die Bezahlung, sondern insbesondere die personelle Ausstattung der Häuser –, werden genügend junge, engagierte, verantwortungsbewusste Leute in die Pflege einsteigen und auch dortbleiben. Doch im Moment scheinen die Gewinne der Häuser über allem zu stehen, denn sonst hätten sich die Klinikdirektoren und Ärzte längst mit der Pflege verbündet und würden gemeinsam für eine Veränderung der Bezahlpolitik im Gesundheitswesen eintreten. Dann wäre, wie es in jedem Haus in den Leitlinien steht, der „Patient an erster Stelle“! Kerstin Seipt, gefälligst den Wählerwillen respektieren und diesen zu einer regierungsfähigen Koalition umsetzen. Bernd Schedel,
Hätte die 76 jährige Frau eine Rente, mit der sie ein ausreichend gutes Leben führen könnte (sie hat gearbeitet!), müsste sie sich nicht mit „Flaschensammeln“etwas hinzuverdienen. Es ist beschämend, wie viele Menschen, die lange berufstätig waren, im Alter leben müssen.
Elke Petzka, Biessenhofen zu „Arme Flaschensammlerin wird bestraft“(Bayern) vom 22. September