Mittelschwaebische Nachrichten
Wegweisende Entscheidung für die Neue Mitte
Der Entwurf für die Erweiterung des Gewerbegebiets „Auweg II“nimmt die nächste Hürde. Beim Marktplatz wählen die Räte eine günstigere Gestaltungsvariante
Ziemetshausen Ein Knackpunkt für den Marktgemeinderat ist weiterhin das Gewerbegebiet Auweg II, wo Gerhard Glogger vom planenden Architekturbüro Glogger auf der jüngsten Sitzung zur Bebauungsplanänderung die wohl letzten Stellungnahmen von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange vortrug. Ein benachbarter Landwirt fürchtet weiter um den Bestand seines Betrieb, und der umliegenden Flächen, sollte westlich seiner Grundstücke ein geplanter Entwässerungsgraben angelegt werden. Der Planungsentwurf geht jedoch davon aus, dass die Belange des Landwirts ausreichend berücksichtigt werden und den in der Stellungnahme angeführten Bedenken Rechnung getragen wird. Die Naturschutzbehörde im Landratsamt Günzburg fürchtet keine negativen Einflüsse auf die nahe des beplanten Gebietes sporadisch vorkommenden Bekassinen. Nach eingehenden Untersuchungen und Beobachtungen wurde festgestellt, dass der Bodenbrüter dort seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr brütet. Alle Beschlüsse wurden anschließend einstimmig durch die Räte gefasst. ● Breitbandausbau Der Ausbau des Breitbandnetzes ist weiterhin im Gespräch, nachdem von den insgesamt mehr als 1330 Haushalten in Ziemetshausen und Ortsteilen 220 bislang noch nicht versorgt sind. Im Plan des Planungsbüros wurden dafür zwei Varianten ausgearbeitet, um weitestgehend alle Haushalte mit mindestens 30 Mbit/s auszustatten. Dies ist momentan auch die Fördergrenze des Staates. Dafür würden zuschussfähige Investitionen in Höhe von etwa 740000 Euro anfallen, für die Marktgemeinde verblieben davon 130 000 Euro. Die Variante bietet die Möglichkeit, bei künftigen Leitungsbaumaßnahmen den Einbau von Leerrohren für die Glasfaserverlegung an jedes Haus vorzusehen. Eine weitere Variante schließt diese Investitionen jetzt schon mit ein, erfordert aber Mittel in Höhe von mehr als 1,7 Millionen Euro, von denen für die Gemeinde mehr als 400 000 Euro zu schultern wären. Bürgermeister Anton Birle appellierte an die Räte, dass man einen derartigen Brocken in Anbetracht anderer anstehender Investitionen derzeit nicht stemmen könne. Die Räte pflichteten dem bei, wenngleich Volker Zwick darauf verwies, dass sich der Anspruch der Internetnutzer erfahrungsgemäß alle knapp zwei Jahre verdoppelt, da dann Kupferkabel nicht mehr ausreichen und Glasfaserverlegung erforderlich wird. Einstimmig entschieden sich die Räte letztlich für die billigere Variante. ● Neue Mitte Die Gestaltung des sogenannten Gastrogebäudes am Westrand des neuen Marktplatzes stand nach Gesprächen mit dem Planungsbüro sowie dem Betreiber der angrenzenden Gaststätte im Raum. So wird der jetzt im Hof der Gaststätte befindliche Pavillon von dem hinteren Drittel des neuen Gebäudes ersetzt, Toiletten und ein Technikraum für Wasser und Elektrik sollen hinzukommen. Aus den visuellen Vorschlägen des Planers wurde die zum Marktplatz hin sogenannte offene Variante im Anschluss an den Bushalteunterstand gewählt. Die Stahlkonstruktion soll dann, wo nicht offen, mit Holz verkleidet werden. „Wenn wir schon die waldreichste Gemeinde im Landkreis sind,“so Bürgermeister Birle, „dann sollten wir das Gebäude auch mit Holz gestalten.“Hubert Forst- ner schlug hierzu das dauerhafte Holz der Lärche in entsprechender Farbgebung vor, Franz Maier erinnert dazu an das Priesterhaus in Maria Vesperbild, das immer noch wie neu aussieht. So wird die einstimmig verabschiedete Variante der Regierung von Schwaben zugeleitet, damit bald mit der Ausschreibung der Arbeiten begonnen werden kann.