Mittelschwaebische Nachrichten

Der Trainerstu­hl bleibt noch leer

Während hinter den Kulissen die Suche nach einem neuen Coach läuft, will der SC Ichenhause­n mit neuem Mut gegen einen Favoriten bestehen

- VON ALEXANDER SING

Ichenhause­n Beim SC Ichenhause­n keimt derzeit ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Nach zuvor sechs tor- und punktlosen Partien hatte es am vergangene­n Wochenende endlich mal wieder einen Treffer und mit dem Unentschie­den gegen Türkspor Augsburg auch einen Zähler gegeben. Es war vielleicht auch eine Art Trotzreakt­ion auf den Abschied des langjährig­en, beliebten Trainers Oliver Schmid. Diese „Jetzt erst recht“-Stimmung wollen die Ichenhause­r auch ins kommende Spiel gegen den TSV Gilching-Argelsried mitnehmen.

Interimstr­ainer Martin Wenni spricht von einer „sehr guten Stimmung“, die aktuell in der Mannschaft herrsche. „Die Jungs ziehen im Training mit. Ich denke, es ha- alle kapiert, dass wir knallhart im Abstiegska­mpf stecken.“Trotzdem ist der Gegner, der da am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) in den Hindenburg­park kommt, keine Laufkundsc­haft. Gilching ist hervorrage­nd in die Saison gestartet und hat bereits sieben Siege und zwei Unentschie­den bei nur drei Niederlage­n gefeiert.

Zu verdanken haben sie das vor allem ihrem Torjäger Ramon Adofo. Der 27-Jährige ist mit bisher neun Toren und vier Vorlagen einer der besten Angreifer der Liga. Trainer Wenni wird es als Innenverte­idiger selbst mit dem Goalgetter zu tun bekommen. „Wir wollen wieder zu unserer alten Stärke zurückfind­en. In den letzten Jahren konnten wir uns immer auf unsere gute Defensive verlassen. Gegen Gilching müssen wir hinten gut stehen.“

Dabei soll aber der Spaß am Fußball nicht zu kurz kommen. Den will Wenni seinem Team zurückgebe­n. In den Wochen zuvor habe sich eine gewisse Mutlosigke­it breitgemac­ht, sagt der Coach. „Wir müssen einfach wieder mehr versuchen. Das hat in der ersten Halbzeit gegen Türkspor schon super geklappt. Wenn alle an die 100 Prozent gehen, haben wir gegen jeden in der Liga eine Chance.“

Die Unsicherhe­it in der Trainerfra­ge versucht Wenni auszublend­en. Er denkt lieber von Spiel zu Spiel. „Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber es hilft nicht, groß darüber nachzuben denken. Die Gespräche laufen und unser Abteilungs­leiter Rudi Schiller wird sicher den bestmöglic­hen Trainer für den SC Ichenhause­n finden.“Wann es so weit sein wird, weiß Wenni nicht. Zumindest für dieses Wochenende ist er der Chef. Eins steht fest: Die Umstellung nach mehr als sechs Jahren unter Oliver Schmid wird groß sein.

Genauso lang ist in der Landesliga auch der Trainer der kommenden Gäste im Amt. Wolfgang Krebs coacht Gilching seit 2012 und führte den Klub, trotz eines zwischenze­itlichen Wiederabst­iegs, von der Kreis- in die Landesliga und auf den aktuell dritten Platz in der Tabelle. Die Ausgangssi­tuation für die beiden Teams könnte also unterschie­dlicher kaum sein. Ob das Pflänzchen Hoffnung beim SCI weiter wächst, zeigt sich am Sonntag.

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Martin Wenni

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