Mittelschwaebische Nachrichten
Die Zukunft auf vier Rädern
Welche Vorteile Elektroautos haben, zeigt eine Ausstellung im Ichenhauser Rathaus
Ichenhausen „Wir sind schon mittendrin“, sagt Guido Weißmann. Und damit meint er den Weg zur Elektromobilität. Diese fast geräuschlose und umweltfreundliche Fortbewegung soll die Zukunft des Autofahrens sein. Zum Auftakt einer Wanderausstellung im Ichenhauser Rathaus zeigt der DiplomPhysiker, wie das funktionieren kann.
Eigentlich sollten bis 2020 schon eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs sein. Davon sind die Zulassungszahlen noch weit entfernt. Im Landkreis Günzburg rollen derzeit circa 100 Autos ohne Verbrennungsmotor, wie Landrat Hubert Hafner zum Ausstellungsstart informierte. Auf die bisher 20 Ladestationen kommen also je fünf der umweltfreundlichen Fahrzeuge. Es sei ein Glücksfall, die vom bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Wanderausstellung in den Kreis zu bekommen, die auch für Schulklassen interessant sei und deren Besuch kostenlos ist.
„Infos zur E-Mobilität sind wichtig“, so Hafner, „um den Umstieg aufs E-Auto leichter zu machen“. Positiv sei es, wenn mehr E-Autos genutzt werden und dazu auch selbst erzeugter Strom genutzt werde. Die E-Mobilität kommt in Schwung, nicht zuletzt da es in vielen europäischen Ländern Fahr- beziehungsweise Zulassungsverbote für Diesel gebe. Derzeit funktioniere der Verbrennungsmotor zwar noch, so Wissenschaftler Weißmann, da er bereits mehr als 100 Jahre existiere samt seiner Infrastruktur wie Werkstätten und Tankstellen. Aber dieses „gute Gefühl“könne trügen, was sich am Niedergang bekannter Firmen gezeigt habe.
In der Ausstellung zeigen sieben Stelen unter anderem, wie der aktuelle Stand der Elektromobilität aussieht, mit welcher Technik die Akkuautos geladen werden und warum sie gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren viele Vorteile haben. Ganz vorn steht das tolle angenehme Fahrgefühl mit äußerst niedriger Geräuschkulisse und deutlich niedrigere Unterhaltskosten, da zahlreiche Verschleißteile wegfallen. Aber natürlich stehen dem verschiedene Probleme gegenüber, wie Reichweite, Preis der Autos und Infrastruktur mit der Ladetechnik. Das bestätigt eine Ausstellungsbesucherin, die selbst ein E-Auto fährt, aber große Schwierigkeiten mit Stromnachschub hatte, weil die Firma mit der Zapfsäule ungünstige Öffnungszeiten habe. Ein weiterer Ichenhauser, der ein modernes Münchner E-Fahrzeug hat, beklagte die unterschiedliche Bezahltechnik an Stromzapfsäulen. In Ichenhausen wird es ab 2018 übrigens drei E-Tankmöglichkeiten geben, kündigte Bürgermeister Robert Strobl an.
Neben zwei gewerblichen Stationen wird die Stadt selbst eine Zapfsäule am Schulmuseum in Betrieb nehmen. Und im nächsten Jahr werde für die Stadtverwaltung ein konventionelles Fahrzeug mit Verbrennungsmotor durch ein E-Auto ersetzt.
stinkt“– unter diesem Motto steht die interaktive Wanderausstellung Elektromo bilität im Ichenhauser Rathaus. Sie läuft einen Monat bis Donnerstag, 26. Ok tober und kann während der Öffnungs zeiten kostenlos besucht werden.