Mittelschwaebische Nachrichten

„Wir lieben es, Außenseite­r zu sein“

Das Luftpistol­e-Team aus Waldkirch startet in seine dritte Bundesliga-Saison. Manager Peter Weigelt nennt zwei Ursachen, warum die eigenen Ambitionen so bescheiden sind

- VON MARTIN GAH UND JAN KUBICA „Waldkirch und die erste Liga“). bundesliga.dsb.de

Waldkirch In ihre dritte Bundesliga­Saison startet die „LPone“am Samstag. Die ersten beiden Runden verliefen unerwartet erfolgreic­h; beim ersten Mal sprang für den damaligen Aufsteiger gleich der nationale Titel heraus, beim zweiten Mal gab’s Platz vier. An mangelndem Selbstvert­rauen kann es also nicht liegen, dass sich die Verantwort­lichen und die Luftpistol­enschützen des SV Edelweiß Waldkirch diesmal als Außenseite­r betrachten.

Die Zielsetzun­g für die neue Saison jedenfalls fällt bescheiden aus. Teammanage­r Peter Weigelt sagt: „Unser Ziel ist unter den gegebenen Umständen vorrangig der Klassenerh­alt.“

Die Zurückhalt­ung rührt in erster Linie daher, dass die führenden Mannschaft­en in der Süd-Gruppe der Bundesliga personell enorm aufgerüste­t haben. Der amtierende Deutsche Meister Kelheim sowie die in der zurücklieg­enden Runde ebenfalls unter den Besten platzierte­n Teams aus Ludwigsbur­g und Waldenburg sieht Weigelt als klare Favoriten im Kampf um die Positionen eins bis vier, die zur Teilnahme an der Endrunde berechtige­n (siehe

Dadurch wird es für seine Schützling­e eng im Kampf ums Finale, das Anfang 2018 wie bereits in diesem Jahr in Paderborn stattfinde­n wird. „Um Platz vier schießen bis zu sechs Mannschaft­en“, ist Weigelt überzeugt. „Da gehören wir auch dazu – aber vorrangig ist, erst mal den Klassenerh­alt zu schaffen.“Was dem Waldkirche­r Manager dabei ganz wichtig ist: Dass seine jungen Schützen von der Erfahrung der Weltklasse­leute im Team profitiere­n, und dass die gemeinsame­n Auftritte „Spaß am Bundesliga-Wettkampf vermitteln.“

Ein weiterer Grund für die vorsichtig­e Wortwahl der Waldkirche­r ist der tragische Tod ihres Mannschaft­skameraden und Freundes Michael Frei, der im Juni bei einem Motorradun­fall ums Leben kam. Niemand vermag im Vorfeld der Runde zu prophezeie­n, wie groß die sportliche Lücke ist, die dieses Drama reißt. Immerhin war Frei immer für wichtige Duellsiege gut gewesen. Der Verein will das Loch im Kader aus den eigenen Reihen schließen. Dass es dort Potenzial gibt, zeigt allein schon der Aufstieg der zweiten Edelweiß-Mannschaft in die Bayernliga.

Die Vorbereitu­ng der „LPone“begann Mitte September im Waldkirche­r Vereinshei­m. Das sei normal und sehe bei allen Konkurrent­en ähnlich aus, betont der EdelweißTo­pfunktionä­r. Immerhin sind die besten Schützen alljährlic­h etwa bis Ende August bei internatio­nalen und nationalen Einzel-Wettkämpfe­n gebunden. „Dann sind die platt, müssen erst mal zwei, drei Wochen aussetzen“, weiß Weigelt. Eine besondere Trainings-Aktion für die Waldkirche­r Schützen war die Teilnahme am Einstein-Marathon in Ulm – mit durchaus beachtlich­en sportliche­n Einzelleis­tungen, wie der Manager versichert.

Am ersten Wettkampf-Wochenende geht es für die Waldkirche­r gleich gegen die beiden Titelfavor­iten im Süden. Die Begegnung gegen Gastgeber Kelheim beginnt am Samstag um 17.30 Uhr, einen Tag später ab 13 Uhr heißt der Kontrahent an gleicher Stelle Ludwigsbur­g. „Wir sind da nur Außenseite­r, aber wir werden uns nicht verstecken und haben immer eine Chance“, kommentier­t Weigelt die Ausgangsla­ge der Seinen. Nach einer kleinen Pause, verbunden mit einem schelmisch­en Augenzwink­ern, führt er seinen Gedanken weiter und sagt: „Wir lieben es, Außenseite­r zu sein“. Siehe Titelgewin­n 2015/2016.

Die Wettkämpfe im Liveticker

 ?? Archivfoto: Jan Kubica ?? Finale um die deutsche Meistersch­aft am in Paderborn: Gebannt blicken die Waldkirche­r Fans (in der Mitte Manager Peter Weigelt) auf die Anzeigenta­fel. Platz vier belegte das Edelweiß Team heuer. In der neuen Runde dürfte es schwer werden, sich erneut...
Archivfoto: Jan Kubica Finale um die deutsche Meistersch­aft am in Paderborn: Gebannt blicken die Waldkirche­r Fans (in der Mitte Manager Peter Weigelt) auf die Anzeigenta­fel. Platz vier belegte das Edelweiß Team heuer. In der neuen Runde dürfte es schwer werden, sich erneut...

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