Wenn mal der Wurm drin ist

Ist einmal der Wurm drin, dann gleich richtig: Da hältst Du Dir extra ’nen Tag für die beste Freundin frei, um etwas zu unternehmen, dann ist sie auf einmal telefonisch oder per Mail tagelang nicht erreichbar. Und das, obwohl das fest ausgemacht war. Du fühlst Dich wie bestellt und nicht abgeholt, aber Du überstehst es.

Die beim Entkalken kaputt gegangene Kaffeemaschine ersetzt Du erfinderisch am nächsten Morgen durch einen Handfilter, doch der kippt Dir beim Wasseraufgießen um. Du verbrühst Dir nicht nur die Finger, nein, Du darfst Dir die ohnehin knappe Morgenzeit vor dem Arbeitsbeginn mit Aufwischarbeiten vertreiben. Und Kaffee gibt es natürlich auch nicht mehr.

Hast Du grad mal den Ehrgeiz, den Fußboden zu wischen, und fühlst Dich ganz fleißig und elanvoll, kracht Dir der Henkel des vollen Putzeimers, und das Putzwasser ergießt sich durch das halbe Haus. Na ja, wischen wolltest Du ja eh’.

Der Freund hält Dir eine Lappalie vor, denn Du hättest ihn unflätig angemacht und das müsse sich ändern. Nun denn, als Änderung machst Du gleich Schluss mit ihm. „Lieber ein Ende mit Schrecken in Form von Trauergefühlen, als ein Schrecken ohne Ende in Form dauernden mimosenhaften Getues“, sagst Du Dir innerlich, auch wenn es Dir damit nicht ganz gut geht.

Dein Kind ruft dann auch noch aus der Schule an, ob Du es abholen könntest. Es stellt sich heraus, dass es einen Schulunfall hatte und Du nun auch noch ins Krankenhaus mit ihm hetzen kannst – um dort dann in der Ambulanz Stunden herumzusitzen, bis Du drankommst.

Doch noch ist der Tag nicht vorbei. Die Kollegen machen genüsslich Kaffeepause ohne Dich, weil Du es vor lauter Arbeit nicht gemerkt hast. Später sagen sie dann: „Wir dachten, Du wolltest Kalorien sparen.“Wieder fühlst Du Dich nicht gut.

Da fällt Dein Blick auf den Kalender und Du weißt plötzlich, warum dermaßen der Wurm drin ist: Es ist Vollmond. Auf den kann man zumindest alles schieben ...