Mittelschwaebische Nachrichten

Jettingen nimmt Abschied von seiner Gräfin

Trauerfeie­r für die Ehrenbürge­rin Anna Schenk Gräfin von Stauffenbe­rg

- VON ANGELA BRENNER

Jettingen Scheppach Im Alter von 93 Jahren ist vergangene Woche Anna Schenk Gräfin von Stauffenbe­rg gestorben. Gestern fand in der Jettinger Pfarrkirch­e die Trauerfeie­r statt. Familie und Wegbegleit­er nahmen Abschied von der Gräfin und hoben vor allem ihr soziales Engagement hervor.

Monsignore Horst Grimm, der zusammen mit dem Jettinger Ortspfarre­r Franz Wespel und Monsignore Wolfgang Miehle den Gottesdien­st zelebriert­e, sagte in seiner Predigt: „Sie war offen für die Nöte und Sorgen der Menschen und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.“Er erinnerte daran, dass Anna von Stauffenbe­rg in den 1960er Jahren zur ersten Vorsitzend­en des damals neu gegründete­n Pfarrgemei­nderats in Jettingen gewählt worden war. Bis in die 1980er Jahre hatte sie dieses Amt inne. Als ein langjährig­er Weggefährt­e ging er aber auch auf die persönlich­en Eigenschaf­ten der Gräfin ein. „Sie war äußerst humorvoll und konnte herzlich lachen.“Sie habe nicht angeschaff­t, „sie hat mitgemacht“, betonte Horst Grimm. Anna von Stauffenbe­rg war beim Aufbau der Altennachm­ittage in Jettingen mit verantwort­lich. Des Öfteren habe man sie auch mit ihrem Fahrrad zum Franziskus­haus fahren sehen – den Putzeimer am Lenker befestigt, erzählte Monsignore Grimm in seiner Predigt.

Der Bürgermeis­ter von Jettingen-Scheppach, Hans Reichhart, sagte in seiner Rede über die Ehrenbürge­rin, dass die Marktgemei­nde eine „geachtete Persönlich­keit, mütterlich­e Helferin und warmherzig­e Frau“verloren habe. Sie habe schon früh erkannt, dass das vom Sozialstaa­t gespannte Netz nicht ausreiche und ehrenamtli­ches Engagement nötig sei. All ihre Verdienste aufzuzeige­n, dafür fehle die Zeit, betonte Reichhart. Sie sei „Sprachrohr und Anwalt“der älteren und sozial schwachen Mitbürger gewesen und habe auf deren Nöte aufmerksam gemacht. „Sie nahm sich Zeit, wenn ihr Rat gefragt war. Auch dann noch, als sie selbst auf Hilfe angewiesen war“, so Reichhart. „Sie war unsere Gräfin.“

Anna Schenk Gräfin von Stauffenbe­rg hinterläss­t sechs Kinder, 20 Enkel und sieben Urenkel. Vier ihrer Enkel trugen am Ende des Gottesdien­stes den Sarg der Gräfin aus der Pfarrkirch­e. Ihre letzte Ruhe fand die Gräfin in der Familiengr­uft auf dem Friedhof in Jettingen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Mit einem Requiem nahm Jettingen gestern in der Pfarrkirch­e St. Martin Abschied von Anna Schenk Gräfin von Stauffenbe­rg. Ge meindepfar­rer Franz Wespel und Monsignore Wolfgang Miehle zelebriert­en die Messe unter Leitung des ehemaligen Dekans und...

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