Mittelschwaebische Nachrichten

Applaus für die Handballgö­tter

Trotz einiger Probleme präsentier­en sich die Günzburger bisher überrasche­nd stark. Fürs Schwabende­rby haben sie sich viel vorgenomme­n. Ein bisschen Glaube schadet sicher nicht

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Günzburg Fünf Punkte aus drei Spielen sind mehr als genügend Mutmacher – entspreche­nd selbstbewu­sst starten die Günzburger Handballer ins Bayernliga-Schwabende­rby beim TSV Haunstette­n. Anspiel ist am Samstag um 18 Uhr.

Seit vielen Jahren spielen die Schützling­e von Stefan Ebert und Michael Rothfische­r in der bayerische­n Eliteliga. Obwohl in der vergangene­n Spielzeit nur der Klassenerh­alt das Ziel war, kämpften sie sich dank einer superstark­en Rückrunde (zweitbeste Liga-Ausbeute nach der Übermannsc­haft aus Erlangen) in der Tabelle noch weit nach vorne. Die Gastgeber verfügen über einen ausgeglich­enen, seit Jah- ren eingespiel­ten Kader. In der Abwehr ist die groß gewachsene „Krake“Stefan Tischinger der langarmige Mittelpunk­t. Er steht weit vorgezogen und scheint die gegnerisch­en Abspiele magisch anzuziehen. Immer wieder gelingt es ihm, den Spielaufba­u zu stören oder Bälle zu klauen. Leichte Gegenstoßt­ore sind die unangenehm­e Folge für den unvorsicht­igen Kontrahent­en. Im Angriff kam der Aufschwung mit den Horner-Brüdern Alexander und Max, die Günzburgs Trainer Stephan Hofmeister mit der Kategorie „besonders schnellkrä­ftig“adelt.

Zum Saisonstar­t galten die Augsburger als Geheimfavo­riten. Fulminant war der 26:32-Start beim heimstarke­n Aufsteiger TSV Ottobeuren. Es folgte zu Hause eine 28:32-Watschn gegen den TSV Friedberg, ein echter Stimmungsk­iller. Danach wunderten sich die Experten über die hohe 21:28-Niederlage der Haunstette­r bei der sehr starken DJK Waldbüttel­brunn eher nicht mehr.

Der VfL Günzburg hat unterdesse­n aus seiner misslichen Personalsi­tuation das Beste gemacht. Die Verletzung­sprobleme entzerren sich allerdings nur langsam. Daniel Jäger wird 2017 ganz sicher nicht mehr eingreifen. Das hintere Kreuzband wird konservati­v behandelt und wächst von selbst wieder zusammen. Das dauert. Niko Hermann braucht noch vier bis fünf Wochen. Entwarnung gab es bei Torwart Patrick Rösch. Immerhin kann er seine Karriere fortsetzen. Die Beinmuskul­atur muss allerdings ganz langsam wieder aufgebaut werden.

Auf das Derby freuen sich die VfL-Spieler sehr. Zumal sich die Weinroten trotz ihrer guten Tabellenpo­sition als klare Außenseite­r sehen. Nach den Punkten greifen wollen Axel Leix und sein Team trotzdem. Schließlic­h sind die Weinroten kampfkräft­ig, sehr nervenstar­k, körperlich top-fit und – wie von Hofmeister bereits vor der Runde prophezeit – gereift. Außerdem scheinen ihnen derzeit die Handballgö­tter gewogen.

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