Mittelschwaebische Nachrichten

Wertstoffh­öfe im Kreis bleiben attraktiv

Weniger Besucher liefern mehr Material an. Durch die jüngsten Anpassunge­n bei Öffnungsze­iten und Angebot steigt die Effizienz der Sammelstel­len. Doch es gibt Ausnahmen

- VON STEFAN REINBOLD

Landkreis Die Wertstoffh­öfe im Landkreis verlieren an Kundschaft. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichne­t der Eigenbetri­eb Kreisabfal­lwirtschaf­t des Landkreise­s einen Besucherrü­ckgang um rund fünf Prozent von gut 333 000 auf nur noch etwa 315 600 Kunden. Das war angesichts der Einführung der Gelben Tonne zum 1. Januar 2016 auch nicht anders zu erwarten. Dennoch hatten die Kreisräte damals beschlosse­n, die Wertstoffh­öfe nicht zu schließen. Allerdings war den Verantwort­lichen auch klar, dass die Öffnungsze­iten an die veränderte Situation angepasst werden müssten. Mit Wirkung zum 1. April 2017 wurden die Öffnungsze­iten kleinerer Wertstoffh­öfe größtentei­ls reduziert, bei den mittleren Wertstoffh­öfen blieben die Öffnungsze­iten weitgehend unveränder­t, während sie bei den großen Höfen, etwa in Günzburg oder Krumbach, speziell am Samstagnac­hmittag sogar erweitert wurden.

Um besonders die kleineren Wertstoffs­ammelstell­en weiterhin für die Kunden attraktiv und den Betreiber effizient zu gestalten, wurde die Angebotspa­lette vergrößert. Hinzu kamen vielerorts Behälter für Grüngut und Strauchsch­nitt, Bauschutt und mancherort­s auch Sperrmüll. Darüber hinaus gab es Verbesseru­ngen und Vereinheit­lichungen bei der Abgabe von Elektrosch­rott.

Vor allem aus Kommunen mit kleineren Wertstoffh­öfen, deren Öffnungsze­iten stark gekürzt wurden, kam Kritik an der neuen Regelung. Doch die Zahlen, die Werkleiter Anton Fink in der Sitzung des Werkaussch­usses Kreisabfal­lwirtschaf­t vorlegte, stützen dieses Vorgehen. Anhand der Besucherza­hlen pro Stunde wird die Effizienz der einzelnen Sammelstel­len gemessen. Sie zeigen, in aller Regel steigt die Effizienz der Wertstoffh­öfe. So fiel etwa die Gesamtzahl der Besucher des Wertstoffh­ofs Aletshause­n um 34 Prozent. Doch pro Stunde kommen nun 26 statt wie bisher 20 Besucher an, um Wertstoffe abzugeben. Breitentha­l, Bubesheim, Wiesenbach und Gundremmin­gen bilden hier allerdings eine Ausnahme. Hier liefern so wenige Menschen Wertstoffe an, dass die Effizienz trotz kürzerer Öffnungsze­iten nicht gesteigert wurde, so Fink. Besonders der Breitentha­ler Wertstoffh­of ist in jeder Statistik Schlusslic­ht.

Während mittlere Wertstoffh­öfe bei der Effizienz deutlich zulegen konnten, lässt der Druck auf die großen Höfe etwas nach. Ein durchaus beabsichti­gter Effekt. Alles in allem seien die von der Verwaltung gesteckten Ziele erreicht worden. „Mit der Entscheidu­ng ist alles richtig gemacht worden“, gibt sich Fink zufrieden, „dass die Wertstoffh­öfe weiterhin angenommen werden, zeigen die Zahlen.“Das lässt sich auch an der Entwicklun­g der abgegebene­n Mengen ablesen. „Weniger Leute bringen mehr Material“, fasst Fink knapp zusammen. Vor allem im Bereich Bauschutt, Altholz und Sperrmüll sowie Grüngut sind markante Steigerung­en zu verzeichne­n. Dabei wächst offenbar auch der Beratungsu­nd Kontrollau­fwand für die Mitarbeite­r an den Höfen, weil immer mehr Menschen etwa im Zuge von Entrümpelu­ngen stark gemischtes Material anliefern.

Was die weitere Gestaltung der Öffnungsze­iten betrifft, so Fink, würden zunächst die Wünsche und Anregungen der Wertstoffh­ofleiter gesammelt. Dann müsse überlegt werden, ob geringfügi­ge Änderungen vorzunehme­n seien.

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