Mittelschwaebische Nachrichten
Autenried sagt Danke
Etwa 60 Gäste waren beim ersten Ichenhauser Termin in diesem Jahr. Einige hatten dem Bürgermeister etwas zu sagen
Autenried So glatt laufen Bürgerversammlungen nicht immer – aber wenn es so ist, dann freut es den Bürgermeister. „Vorne einen Dank und hinten einen Dank. So bin ich noch nie rausgegangen aus einer Bürgerversammlung“, sagte Robert Strobel am Ende der eineinhalbstündigen Versammlung in Autenried. Nachdem der Ichenhauser Bürgermeister den circa 60 Besuchern in einem einstündigen Vortrag gezeigt hatte, was so läuft in der Stadt und speziell im Stadtteil Autenried und wie gut es sich dort leben lässt, hat es im zweiten Teil der Bürgerversammlung auch für seine Arbeit Anerkennung und Dank gegeben.
Den Anfang machte Marcus Galster, Vorsitzender der Geselligen Vereinigung Eintracht, des Vereins, der den Stadtteil unverkennbar prägt. Galster dankte der Stadt für die Unterstützung das ganze Jahr hindurch, speziell aber beim Sportplatzbau. Hat der Gesamtverein doch heuer einen neuen Trainingsplatz mit Flutlichtanlage in Betrieb genommen, den KLB-Kötztal Sportpark. Das Grundstück dafür hat die Stadt zur Verfügung gestellt.
Aber Bürgerversammlungen sind ja bekanntlich nicht in erster Linie dazu da, Bürgermeister, Stadträte und Verwaltung zu loben. Vielmehr sollen Bürger ja auch die Gelegenheit haben, ungezwungen Fragen, Wünsche und Kritik vorzutragen.
Um die Stilllegung des Grabs von Verwandten bemüht sich ein Bürger, zumal seit vielen Jahren niemand mehr für die Grabpflege da sei, die Nutzungsgebühr zu seiner großen Verwunderung aber anscheinend noch bezahlt werde. Ein anderer Autenrieder klagte über mangelnden Wasserdruck in seinem Haus, wenn die Erdbeerplantagen bewässert werden und äußerte Skepsis, ob die bestehende Trinkwasserversorgung auch für das künftige Neubaugebiet mit circa zehn Parzellen ausreichend ist.
Der Jägermahdweg soll endlich ausgebaut werden, Anlieger werden zu Beiträgen herangezogen, und einer von ihnen fragte deshalb nach Informationen. Die wird es wie üblich bei einer Anliegerversammlung geben, versicherte Strobel. Nach den Kosten und deren Aufteilung für den Radweg zwischen Waldstetten und Oxenbronn erkundigte sich ein weiterer Bürger und erfuhr, dass nach Abzug der Zuschüsse der Anteil der Stadt zwischen 200000 und 300 000 Euro liegen wird.
Offenbar einiger Ärger hatte sich bei einem jungen Mann angestaut, dem abgemeldete Autos und Motorräder in der städtischen Tiefgarage ein Dorn im Auge sind. Er erfuhr, dass der Bauhof nicht nur in der Tiefgarage, sondern überall im Stadtgebiet abgemeldete Fahrzeuge meldet. Strobel sagte dazu: „Wir sind da fleißig dran.“
Ja, und dann gab es schon wieder ein Dankeschön. Der Vorsitzende des Veteranen-, Soldaten- und Kameradschaftsvereins, Albert Schuler dankte der Stadt für die Pflege des Kriegergrabes bei der Kirche und dafür, dass die Jagdhornbläser in der alten Schule, in der heute der Kindergarten untergebracht ist, proben dürfen. Damit war offensichtlich alles ausgesprochen, was die Autenrieder ihrem Bürgermeister zu sagen hatten. Die Versammlungen in den weiteren Stadtteilen folgen und bieten weiter Gelegenheit zu Information und Gespräch. Am Donnerstag, 26. Oktober, endet die Tour dann mit der Bürgerversammlung um 20 Uhr im Gasthaus Hirsch in Ichenhausen.