Mittelschwaebische Nachrichten
Raunauer Riesen
Torwart und Rückraum-Könner sind die herausragenden Spieler beim Derby-Sieg in Günzburg
Günzburg Der VfL Günzburg unterlag im Landkreis-Derby der Handball-Bezirksoberliga dem TSV Niederraunau verdient 27:33 (10:11). Wollten vor zwei Jahren noch 1000 Zuschauer das Derby unter der Sonderbedingung sehen, dass im Anschluss das große Bayernligaderby der ewigen Konkurrenten anstand, so kamen diesmal kaum 100 Handballfreunde in die Rebayhalle.
Sportlich war das Derby brisant. Beide Teams kamen mit je zwei Punkten. Der Sieger konnte Anschluss an die Komfortzone Mittelfeld herstellen, der Verlierer drohte früh in der Saison in einem ewigen Abstiegssumpf zu versinken. Getroffen hat es die Gastgeber.
Der Krumbacher Johannes Rosenberger, einer der Leistungsträger des Günzburger Jugend-Bundesligateams, erzielte das 1:0. Nils Ahrens gelang von Linksaußen der zweite Treffer. Es sollte nicht mehr als ein gelungener VfL-Auftakt sein. Die Niederraunauer wirkten sehr konzentriert, sie waren eingespielter
„Strukturell wirkte die Niederraunauer Zweite weiter. Da stand ein eingespieltes Team.“Stephan Hofmeister, Cheftrainer VfL Günzburg
und hatten hinter einer engagierten Deckung mit Maximilian Jekle einen bayernliga-erfahrenen Könner zwischen den Pfosten. Spätestens ab dem 5:5 durch Ralf Clemente, der insgesamt zwölf Treffer erzielte, war die Begegnung erst einmal komplett, ausgeglichen. Viermal stand es danach unentschieden, kleinere Vorteile erarbeiteten sich die Spieler aus dem Landkreis-Süden allerdings schon hier. Youngster Marco Steck traf dreimal beherzt aus spitzem Winkel.
Im zweiten Durchgang ging alles sehr fix. Auch durch drei Tore von Johannes Ring zog der TSV Niederraunau davon; in der 36. Minute stand es 11:16. Gleichzeitig konnte der VfL sein „Clemente-Problem“nicht lösen. Entweder traf der wuchtige Rückraumspieler nach Belieben oder man nahm ihn an die kurze Leine, dann waren die Räume für seine Mitspieler zu groß. Beim 17:26 (50.) war das Spiel längst entschieden. Die VfL-Abwehr glich einem Scheunentor, die MaischSchützlinge blieben kompakt.
Ein spielstarker Julian Rothbauer und ein nervenstarker Werfer Christian Geiger sorgten aus Sicht der Gastgeber in der Schlussphase für eine schmeichelhafte Resultatsverbesserung.
Günzburgs Cheftrainer Stephan Hofmeister sah seine vor Saisonbeginn geäußerten Mutmaßungen bestätigt und kommentierte: „Unser Bezirksoberliga-Team wird die Klasse nur durch eine sehr enge Zusammenarbeit mit der A-Jugend realisieren können. Strukturell wirkte die Niederraunauer Zweite weiter. Da stand ein eingespieltes Team.“VfL Günzburg T. Schmid, Ziegler; Roth bauer (3), Kögl (2), Röllig (1), Ahrens (3), Geiger (4), M. Schmid, Müller (3), Steck (3), Rennert (1), Rosenberger (6), Förg, Pröbstle (1) TSV Niederraunau Jekle; D. Thalhofer, A. Thalhofer (4), Wohllaib (6), Maisch, Fet schele, D. Mayer (4), Ring (5), Maier (1), Clemente (12), J. Mayer (1)