Mittelschwaebische Nachrichten
Friedhofsgebühren steigen
Warum die Stadt eine Anhebung plant und wie die künftige Regelung aussieht
Das letzte Wort hat der Stadtrat. Der Krumbacher Hauptausschuss sprach sich aber jetzt einstimmig dafür aus, die Grabgebühren zu erhöhen.
Krumbach Die Grabgebühren auf den Krumbacher Friedhöfen werden ab Januar 2018 erhöht. Herbert Micheler vom Kommunalen Prüfungsverband Bayern erläuterte die Einzelheiten dazu in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Hauptausschusses. Nicht erhöht werden sollen die Bestattungsgebühren, mit Ausnahme der Benützung des Leichenhauses.
Friedhofsgebühren sollen wie beispielsweise Gebühren für Wasser, Abwasser oder Abfallbeseitigung kostendeckend sein. Für einen Zeitraum von vier Jahren wird dazu eine Vorauskalkulation erstellt. Eine Nachkalkulation für die Jahre 2013 bis 2016 habe laut Micheler eine Kostenunterdeckung von rund 182000 Euro ergeben. Durch eine Gebührenerhöhung im Jahr 2014 sei jedoch eine deutliche Verbesserung bei der Kostendeckung erzielt worden. In der Zeit von 2014 bis 2016 liegt die Unterdeckung bei rund 69 000 Euro und entspricht damit laut Micheler einem Deckungsgrad von rund 92 Prozent. Ein Ausgleich der Unterdeckung sei laut Micheler nicht erforderlich.
Die vom Kommunalen Prüfungsverband erstellte neue Kalkulation umfasst den Zeitraum von 2018 bis 2021 und kommt auf folgende neue Gebühren. Neben den neu kalkulierten Kosten sind Alternativkosten genannt, bei denen die Erhöhung für große Gräber weniger stark ausfällt als bei kleinen Gräbern.
Betroffen von den Gebührenerhöhungen sind der Ostfriedhof und der Westfriedhof in Krumbach sowie die Friedhöfe in den Ortsteilen Attenhausen, Billenhausen, Edenhausen, Hohenraunau und Niederraunau.
Die „Liegezeit“bei den Gräbern beträgt 20 Jahre. Dies ist laut Geschäftsleiter Fridolin Kerler gesetzlich festgelegt. Danach bestehe die Möglichkeit, ein Grab für weitere 20 Jahre oder auch für zehn Jahre zu mieten.
Ob Einsparungen bei den Gebühren möglich seien, wollten Gerhard Weiß (CSU) und Dr. Marcus Härtle (UFWG) wissen. Lediglich bei der Grünpflege, die durch den Bauhof ausgeführt wird, könnte sich Kerler eventuell Einsparungen vorstellen. Doch dann müssten die Arbeitseinsätze durch den Bauhof nicht mehr nach Bedarf, sondern nach konkreten Vorgaben durchgeführt werden. Bei einer Vergabe der Arbeiten an ein Unternehmen, wie es Härtle vorschlug, sahen sowohl Kerler als auch Bürgermeister Hubert Fischer unter anderem das Problem, dass die Arbeiten bei Beerdigungen unterbrochen werden müssten.
Der Vorteil des Krumbacher Bauhofs sei, dass er in solchen Fällen flexibler agieren könne. Laut Kerler finden in Krumbach durchschnittlich rund 150 Bestattungen im Jahr statt. Der Hauptausschuss billigte beide Varianten der Kostensteigerung (siehe Infokasten). In einer der nächsten Stadtratsitzungen soll darüber abgestimmt werden, welche Variante zum Zuge kommt.