Mittelschwaebische Nachrichten
Zwei Chöre in herbstlichem Konzert vereint
Im Vereinsheim Bleichen singen der Kirchenchor Deisenhausen/Bleichen und der Männergesangverein Hegelhofen
Bleichen/Deisenhausen Wer bisher noch keine Lust auf Singen hatte, der hat sich beim herbstlichen Konzert, das der Kirchenchor Deisenhausen-Bleichen gemeinsam mit dem Männergesangverein Hegelhofen gestaltete, vielleicht dazu motivieren lassen. Was da flott aufgemacht auf die Bühne des Vereinsheims Bleichen kam, war mehr als eine Aufführung von traditioneller und moderner Chormusik. Es war ein Blick darauf, wie sich Chorgesang in Zukunft gestalten wird: schwungvoll, ideenreich und gleichzeitig präzise und anspruchsvoll.
Unter dem Motto „Bunt sind schon die Wälder“hatten die beiden Chöre ein Programm zusammengestellt, das den zahlreichen Zuhörern spürbar gut gefiel. „Mir hand a paar nette Sächala dabei“, kündigte der Vorsitzende des Männergesangvereins Hegelhofen, Nikolaus Hertle, gleich zum Auftakt etwas Besonderes an: Im Potpourri „Die fantastischen Abenteuer des Don Quijote“erhielten die Zuhörer einen wohlklingenden Einblick in den gleichnamigen Roman. Während ein Erzähler die einzelnen Episoden theatralisch und mit allerhand Zaubertricks bereicherte, setzte der Chor sie mit beachtlichem Klangvolumen sowie zugleich sensibel und einfühlsam um.
Aber die rund 30 Hegelhofer Sänger, die im Jahr 2018 bei einem internationalen Chorfestival in Zell am See dabei sein dürfen, hatten noch weitere Höhepunkte mitgebracht: Sowohl in einem Potpourri mit Evergreens von Udo Jürgens als auch im Tabaluga-Hit „Ich wollte nie erwachsen sein“lieferten sie den Beweis, dass Männerchöre durchaus „in“sind, vorausgesetzt sie haben einen solch versiert und akribisch führenden Dirigenten wie Dominik Herkommer. Unter seiner motivierenden Leitung gerieten auch der Pep und Schwung versprühende Oldie „Pigalle, Pigalle“sowie der Udo-Jürgens-Ohrwurm „Ich war noch niemals in New York“und die Zugabe „Über sieben Brücken“zum begeisternden Vortrag.
Wann hört man überhaupt noch die schönen Volkslieder wie „Bunt sind schon die Wälder“, „Durch Wiesetal ging i jetzt na“oder „Abschied vom Walde?“Unter präziser Leitung von Fritz Bürzle zeigte der sowohl junge als auch ältere Stimmen harmonisch vereinende Kirchenchor Deisenhausen, dass er nicht nur Musik zur Ehre Gottes, sondern auch volksmusikalische Kostbarkeiten mit schönen Nuancierungen zwischen piano und forte interpretieren kann. Auch die scherzhaften Variationen „Die launige Forelle“waren ganz nach dem Geschmack des Publikums. Nachdem Verdis berühmter „Chor der Gefangenen“den Saal erfüllt hatte, sollte die ebenfalls exakt intonierte Weise „Im Herzen sind wir uns nah“eigentlich den Schlusspunkt setzen. Für den Applaus hatte auch der Kirchenchor eine Zugabe bereit. Das Weinlied klang manchem Besucher noch auf dem Heimweg nach.