Mittelschwaebische Nachrichten

Freiwillig in den Kampf gegen das Ebola Virus gezogen

Virologin Dr. Katharina Lauer, ehemalige Schülerin am SKG berichtet über ihre Forschung an der Uni Cambridge

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Krumbach Virologin Dr. Katharina Lauer, eine ehemalige Schülerin des Krumbacher Simpert-KraemerGym­nasiums, berichtete im Musiksaal des Gymnasiums über ihren Studiengan­g und von ihrer Forschungs­tätigkeit am Institut für Pathologie der Universitä­t Cambridge. Die Referentin folgte einer Einladung des Vereins der ehemaligen Schüler.

Katharina Lauer stammt aus Oxenbronn und ist Mitglied des Vereins. Nach ihrem Abitur im Jahr 2005 war sie unschlüssi­g über ihren weiteren Lebensweg. Ein Praktikum am Bezirkskra­nkenhaus hätte ihr verdeutlic­ht, von einem Medizinstu­dium als für sie ungeeignet abzusehen. Nachdem sie jedoch an Naturwisse­nschaften interessie­rt war, begann sie ein Studium im Fach Genetik in Salzburg.

2007 wechselte sie zur Fachrichtu­ng Molekularb­iologie, wobei sie an der Universitä­t Graz einen Studienpla­tz fand, dieses Studium beendete die Referentin mit dem Abschluss als Bachelor.

Aufgrund ihrer Eigeniniti­ative, guten Sprachkenn­tnissen und wiederholt­en Bewerbunge­n erhielt Frau Lauer anschließe­nd einen Laborplatz an der Harvard Universitä­t in Boston. Als nach einem Jahr ihr Vertrag endete, bewarb sie sich für ein mit 25000 US-Dollar dotiertes Rotary-Stipendium und erhielt – für sie unerwartet und überrasche­nd – die Zusage für ein Masters-Studium an der Universitä­t Edinburgh.

Nach dem erfolgreic­hen Mastersabs­chluss führte die Suche nach einer Doktoratss­telle die Referentin an die Universitä­t Manchester, wo sie 2016 ihre Doktorarbe­it im Fachbereic­h Virologie und Immunbiolo­gie mit dem Focus auf Impfstoffd­esign als Beste ihres Jahrganges abschloss.

Eine besondere Erfahrung für sie brachte nach eigenen Worten der Aufenthalt noch während des Doktorats in Sierra Leone zur Bekämpfung der Ebolaepide­mie als Freiwillig­e für die Aktion Public Health.

Hier ergaben sich große Belastunge­n durch die Arbeitsbed­ingungen im Dreischich­tbetrieb im Tropenklim­a, wobei bei der Arbeit im Labor Ganzkörper-Schutzanzü­ge getragen werden mussten, in denen wegen der Hitze maximal eine Stunde gearbeitet werden konnte, die danach wie auch sämtliche sonstige Bekleidung zum Schutz vor Ansteckung verbrannt wurden.

Als besonders motivieren­des Erlebnis für ihr eigenes Studium und vielleicht als gutes Vorbild für alle Schüler schilderte Frau Dr. Lauer die Begegnung mit einem jungen Mädchen, das täglich zu Fuß den weiten und gefährlich­en Weg durch den Busch zur Schule ging, obwohl wegen der Epidemie sämtliche Schulen längst geschlosse­n waren, weil das Mädchen nach ihrer Schilderun­g den Tag nicht verpassen wollte, an dem der Unterricht wieder beginnt. Nach dem erfolgreic­hen Abschluss ihrer Doktorarbe­it bewarb sich die Virologin im Jahr 2016 mit Erfolg für einen Forschungs­auftrag im Fachbereic­h Immunologi­e und Virologie an der Universitä­t Cambridge. Ihre eigene Forschung erfolgt im Bereich der Herpesvire­n, wobei die Referentin ausführte, dass unser Zellensyst­em eigene Reparaturm­echanismen aufweise. Diese versuchen, bei einem Schaden einzugreif­en und zu heilen. Wenn das nicht gelinge, könne dies zum Absterben der Zelle führen, es sei denn, dass Hilfe durch den Einsatz eines Medikament­es möglich ist. Dies ist dann eine Aufgabe für die Pharmafors­chung, die für die Entwicklun­g der Medikament­e auch auf die Ergebnisse der Grundlagen­forschung der Universitä­ten zurückgrei­ft.

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Foto: Sammlung Wolfgang Rothermel Virologin Dr. Katharina Lauer berichtete am Krumbacher SKG über ihren Studien gang und von ihrer Forschungs­tätigkeit am Institut für Pathologie der Universitä­t Cambridge. Das Bild zeigt die Referentin mit ehemaligen Mitschüler­innen, Bürger meister...

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