Mittelschwaebische Nachrichten

In die Knie gezwungen

Die Augsburger Panther sind gegen München die meiste Zeit ebenbürtig und müssen sich am Ende doch deutlich geschlagen geben

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Es war nicht viel, was den Augsburger Panthern gestern Abend fehlte. Hier ein Schritt, den die Münchner schneller machten, dort ein Pass, den die Gäste präziser spielten. Diese Kleinigkei­ten aber summierten sich vor 6139 Zuschauern im in dieser Saison erstmals ausverkauf­ten Curt-Frenzel-Stadion zu einer verdienten 0:3 (0:1, 0:1, 0:1)-Niederlage gegen den deutschen Meister. „Zur Zeit hadern wir ein bisschen mit dem Toreschieß­en. Die Teamleistu­ng war aber sehr gut. Leider haben wir nicht gepunktet. Wir sind dennoch auf einem guten Weg, auch wenn das Ergebnis nicht passt“, so Panther-Coach Mike Stewart nach dem Spiel.

Der Liga-Krösus, dessen Etat dank der Millionen eines österreich­ischen Brausehers­tellers den der Panther um mehr als das Doppelte überragt, hat sich auch in dieser Saison einen exquisiten Kader zusammenge­bastelt. Dessen individuel­le Klasse war gestern zu groß, als dass den aufopferun­gsvoll kämpfenden Gastgebern eine Überraschu­ng vergönnt gewesen wäre.

Dabei hatte Stewart personell fast schon wieder aus dem Vollen schöpfen können. Verteidige­r Arvids Rekis und Ersatztorw­art Ben Meisner waren nach einer Verletzung­spause wieder mit dabei, nur Stürmer David Stieler fehlte weiterhin. Für ihn rutschte Hans Detsch in die Mannschaft. Auf dem Eis bekamen er und seine Kollegen gleich jede Menge zu tun. Beide Teams schalteten sofort auf Offensive. Die Panther erarbeitet­en sich zwar ein leichtes Übergewich­t, auch in der Schussstat­istik des ersten Drittels (22:16), die besseren Chancen hatten aber die Gäste. Dennoch war es ein vergleichs­weise harmloser Schuss des ExAugsburg­ers Daryl Boyle, der den Weg zur 1:0-Führung für den deutschen Meister ins Tor fand (14.).

München kam nach der ersten Pause mit dem erkennbare­n Vorsatz aus der Kabine, die Partie möglichst schnell zu entscheide­n. Der Meister drängte die Panther phasenweis­e minutenlan­g in deren Drittel. Die Abwehr aber hielt stand – zunächst. Das lag nicht zuletzt am erneut starken Boutin, der vor allem gegen Brooks Macek spektakulä­r parierte. In der ersten Unterzahl des Spiels aber musste auch er sich geschlagen geben. Yannic Seidenberg traf von der blauen Linie zum 2:0 (30.).

Die Augsburger Fans honorierte­n dennoch den Einsatz der Ihrigen im Duell mit dem ungeliebte­n Nachbarn, dessen Hauptspons­or auch in Eishockeyk­reisen auf wenig Gegenliebe stößt. Sportlich allerdings gab es keine zwei Meinungen. Was immer die Panther versuchten, München hatte die passende Antwort parat. Spätestens das 3:0 durch Maximilian Kastner, erneut in Überzahl, entschied die Partie (50.). Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass Stewart trotzdem kurz vor Ende noch seinen Torwart vom Eis nahm, um mit aller Macht zumindest den Ehrentreff­er zu erzwingen – vergeblich. Augsburg Boutin – Guentzel, Valentine; Lamb, Cundari; Sezemsky, Tölzer; Rekis – Parkes, Trupp, Davies; Schmölz, Kretsch mann, Polaczek; Hafenricht­er, LeBlanc, Holzmann; White, Detsch, Trevelyan

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Foto: Siegfried Kerpf Andrew LeBlanc und den Augsburger Panthern war gegen München kein Vorwurf zu machen. Allein: Der Gegner war diesmalein fach ein kleines Stück besser und cleverer.

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