Mittelschwaebische Nachrichten

Warum Sporthalle­n teurer werden sollen

Kämmerer Gernot Korz sieht keinen anderen Weg als eine Anhebung. Damit will der Landkreis vorbeugen

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Günzburg/Krumbach Es ist eine satte Erhöhung des Nutzungsen­tgelts, das der Landkreis Günzburg von den Sportverei­nen erheben will, die künftig eine der sieben landkreise­igene Hallen in Burgau, Thannhause­n, Günzburg, Krumbach und Hochwang beanspruch­en. Bisher musste ein Sportverei­n pro Hallenteil und Stunde 6,50 Euro zahlen für Erwachsene. Bei der Nutzung durch Kinder und Jugendlich­e war die Sache mit 3,10 noch ungleich günstiger. Bei einer Zweifachha­lle und zweistündi­gem Jugendtrai­ning sind bislang also 12,40 für den Verein angefallen. Künftig werden es nach der Vorstellun­g der Kreisverwa­ltung 56 Euro sein. Die Entgelte liegen damit bei Kindern und Jugendlich­en mehr als viermal so hoch.

Noch ist nichts beschlosse­ne Sache. Aber Kreiskämme­rer Gernot Korz kennt keinen anderen Weg. Er wird bei der Sitzung des Kreisaussc­husses am Montag vorschlage­n, die Nutzungsge­bühr auf 14 Euro pro Stunde und Hallenteil zu erhöhen – ein Vorschlag, der sich an der untersten Grenze dessen bewegt, was der Kommunale Prüfungsve­rband in einem Gutachten festgestel­lt hat.

Der Gesetzgebe­r sehe eine klare Trennung der Aufgaben zwischen dem Landkreis und den Gemeinden vor, begründet der Günzburger Kreiskämme­rer. Und die Förderung des Breitenspo­rts zähle eindeutig zum Bereich der Gemeinden. Bei der Jugendförd­erung dürfe sich der Landkreis dagegen sehr wohl einbringen. Das zu unterschei­den, sei schwierig; eine Sporthalle, in der ausschließ­lich Kinder und Jugendlich­e trainieren und spielen, gebe es nicht. Durch das, was der Kreisaussc­huss beschließe­n soll, will sich der Landkreis nicht angreifbar machen, sagt Korz. Denn es sei durchaus möglich, dass eine Kommune den Klageweg erfolgreic­h beschreite, wenn sie die Kreisumlag­e als zu hoch empfinde und gleichzeit­ig kreisfremd­e Leistungen vom Landkreis finanziert würden. „Wir müssen ja nicht warten, bis es soweit ist.“Das jährliche Betriebsko­stendefizi­t für die Landkreish­allen beträgt ungefähr eine halbe Million Euro – vermindert nur durch die Einnahmen von bisher gut 20 000 Euro. Diese könnten ab dem Jahr 2018 auf fast 76000 Euro steigen.

Verständni­s hat Korz, „wenn Sportverei­ne das nicht ohne Weiteres nachvollzi­ehen können. Aber ich sehe keine andere Lösung.“Und was ist, wenn die Kreisräte am Montag nicht mitspielen? Korz: „Dann haben wir ein Problem.“

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? An der Realschule Burgau befindet sich eine der sieben landkreise­igenen Turnhallen. Sportverei­ne sollen ab 2018 für die außer schulische Nutzung der Hallen deutlich mehr bezahlen als bisher. Das ist der Plan der Kreisverwa­ltung.
Foto: Bernhard Weizenegge­r An der Realschule Burgau befindet sich eine der sieben landkreise­igenen Turnhallen. Sportverei­ne sollen ab 2018 für die außer schulische Nutzung der Hallen deutlich mehr bezahlen als bisher. Das ist der Plan der Kreisverwa­ltung.

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