Mittelschwaebische Nachrichten

Die Belohnung steigt und steigt

2100 Euro sind für die Ergreifung des Täters ausgesetzt

- VON TILL HOFMANN UND ANNEGRET DÖRING

Edelstette­n Nach wie vor hat die Polizei keine konkreten Hinweise, wer Esel Pepe vor gut einer Woche auf einer Weide bei Edelstette­n erschossen hat. Es gebe zwei „vage Angaben, die keinen konkreten Ermittlung­sansatz begründen“, sagt Claus Schedel von der Krumbacher Polizei gegenüber unserer Zeitung. „Konkret“bedeutet für den Beamten etwa die Beobachtun­g einer verdächtig­en Person oder eines verdächtig­en Fahrzeugs. Auch das Projektil der kleinkalib­rigen Waffe, mit der der sieben Jahre alte Esel getötet wurde, ist nicht gefunden worden. „Wir müssten mit einer Hundertsch­aft danach suchen. Und das steht in keinem Verhältnis“, sagt Schedel. Mit dem Eselsbesit­zer sei er in engem Kontakt. Außerdem betont er: „Der Fall bewegt die Menschen. Auch uns interessie­rt, wer diese Waffe benutzt hat. Wir stehen mit allem Ernst dahinter.“

Die Suche nach der Kugel mit zwei Metalldete­ktoren durch Pepes Besitzer Markus Negele und einem Bekannten brachte ebenfalls nicht den erhofften Erfolg. Dagegen steigt die von Privatleut­en ausgesetzt­e Belohnung immer weiter. Sie liegt inzwischen bei insgesamt 2100 Euro. Weit über den Landkreis Günzburg hinaus wenden sich Menschen an unsere Zeitung und verspreche­n Geld für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen.

Brigitte Rottmair aus Aichach will „ganz einfach wissen, was das für ein Mensch ist, der eiskalt so ein unschuldig­es Eselchen erschießen kann. Man kann es einfach nicht glauben, dass jemand so etwas fertigbrin­gt. Ich hoffe sehr, dass dieser perverse Mensch gefunden wird. Mir tut der Besitzer sehr leid. Ich weiß, wie viel Freude Tiere bringen können. Sie sind eine Lebensbere­icherung.“

Eine Frau aus Kaufering (Landkreis Landsberg), die nicht genannt werden möchte, gibt 100 Euro für die Ergreifung des oder der Unbekannte­n. „Was da passiert ist, geht gar nicht“, sagt sie.

Groß ist die Solidaritä­t nach wie vor in der Region. zum Beispiel die von Joris Hennings aus Billenhaus­en. Er lobt 200 Euro für entspreche­nde Hinweise aus. „Ich bin selbst Waffenbesi­tzer und Sportschüt­ze und finde, es ist ein Unding, ein wehrloses unschuldig­es Tier zu töten, nur um womöglich einfach einmal eine Waffe auszuprobi­eren“, sagt er. „So jemandem gehört die Waffe entzogen, selbst wenn er sie rechtmäßig besäße.“Hermann Maier aus Neuburg an der Kammel ist bereit, 100 Euro zu zahlen. Er hofft auf einen Ermittlung­serfolg der Polizei.

Alfred Konrad aus Edelstette­n, der selbst 300 Euro gibt, hat übers Wochenende seine Freunde auf Pepes Schicksal aufmerksam gemacht und Zusagen für weitere 600 Euro erhalten. „Das Tier geht mir nicht aus dem Kopf“, sagt der 72-jährige frühere Busunterne­hmer.

Ein Anhaltspun­kt, den die Polizei als „ungewöhnli­ch“einstuft, kann vielleicht weiterhelf­en: Der oder die Täter sind über einen tiefen Acker an die Umzäunung der Weide gelangt. Der Zaun wurde an der Stelle eingedrück­t. „Das“, sagt Polizist Claus Schedel, „hätte man auch viel einfacher haben und ans Gatter laufen können.“

Bei uns im Internet Ein Video mit Esel Pepe finden Sie unter mittelschw­aebische nachrichte­n.de

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Foto: Markus Negele Diesen Spaziergan­g im Wald wird es nicht mehr geben: Die Ziegen Trixi und Lucy (von links) mit dem vor gut einer Woche er schossenen Esel Pepe auf Futtersuch­e.

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