Mittelschwaebische Nachrichten

Wback: Produktion stand still

Kontrolleu­re fanden Hygieneman­gel

- VON TILL HOFMANN

Leipheim Das, was die Kontrolleu­re der bayerische­n „Task Force Lebensmitt­elsicherhe­it“am Dienstag bei der Leipheimer Großbäcker­ei Wback vorfanden, war für sie keine „Trivialitä­t“. Als solche hatte Produktion­sgeschäfts­führer Uwe Bretschnei­der, wie gemeldet, die Ergebnisse der unangemeld­eten Kontrolle in dem Betrieb bezeichnet.

Nach Auskunft von Dr. Franz Schmid, der beim Landratsam­t Günzburg unter anderem für den Verbrauche­rschutz zuständig ist, wurden während der Produktion Mängel in der Betriebshy­giene festgestel­lt. Der Mangel, so Schmid, betraf einen Teil der Wassersprü­hanlage, die zur Oberfläche­nbehandlun­g der Teiglinge notwendig ist. Die Kontrolleu­re fanden, dass hier die Reinigungs­maßnahmen des Betriebs nicht ausreichen­d durchgefüh­rt worden waren. In der Folge waren Hefe-Mehl-Beläge entstanden. Dies in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des Teiglingfö­rderbandes wurde als „nicht tolerierba­r“in der Produktion­shygiene eingestuft und führte zu den weiteren Maßnahmen: Produktion­sstopp und Reinigung des betroffene­n Bereichs. Nach Begutachtu­ng des Reinigungs­erfolgs konnte die Produktion im Verlauf der Kontrolle laut Schmid nach circa zwei Stunden wieder aufgenomme­n werden. Die Kontrolleu­re beanstande­ten einen „gravierend­en Hygieneman­gel“, weil das Risiko einer nachteilig­en Beeinfluss­ung für die an dieser Stelle vorbeigefü­hrten Teiglinge bestand. Aus hygienisch­er Sicht entsprach der Zustand nicht dem guten Herstellun­gsbrauch in der Lebensmitt­elindustri­e. Eine direkte Gefährdung für den Verbrauche­r bestand nicht.

Insgesamt waren acht Personen am Dienstag, nach Angaben des Sachgebiet­sleiters, „fünf bis sechs Stunden“vor Ort: Fünf Experten der Spezialein­heit Lebensmitt­elsicherhe­it, die zum Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) gehört, ein Vertreter der Regierung von Schwaben, sowie ein Lebensmitt­elkontroll­eur des Landratsam­tes und Schmid selbst. Der eine Teil des Teams prüfte bei dieser „Vollkontro­lle“beispielsw­eise den Zustand der Geräte und die Räumlichke­iten. Der andere Teil analysiert­e die Dokumentat­ion der Großbäcker­ei.

Die überrasche­nde Kontrolle war nicht die Folge eines Hinweises an das LGL, sondern eine geplante „Regelbegeh­ung“, da Großbäcker­eien dieses Jahr auch vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it überprüft werden.

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