Mittelschwaebische Nachrichten
Sitzt du noch oder rollst du schon?
Runter von der Couch, ran an die Blackroll: Berufsschüler erklären, wozu sie dient und wie man sie nutzt
Günzburg Der Sommer ist vorbei, aber die Bikini-Figur soll noch eine Weile halten? Vielleicht ist die Blackroll eine Trainingsoption für euch. Die Rolle ist ein wahres Multitalent – zu diesem Fazit kommt eine Gruppe angehender Sport- und Fitnesskaufleute der Berufsschule Günzburg. Sie haben die Faszienrolle für K!ar.Text getestet und können sie jedem empfehlen, „auch Anfängern“, sagt Patrick Czok, einer der Auszubildenden.
Er selbst nutze sie jeden Tag. Denn man könne sie vom Nacken bis zum Fuß einsetzen und Verletzungen vorbeugen. „Und sie macht beweglicher“, fügt er hinzu. Je nachdem, wie man sie verwendet, fördert sie Regeneration oder Festigung.
Der Materialaufwand ist vergleichsweise gering. Circa 30 Euro kostet die Standard-Blackroll. Sie ist in verschiedenen Härtegraden erhältlich. Eine Isomatte bekommt man ab etwa zwölf Euro.
Für die Auszubildenden liegen die Vorteile auf der Hand: Die verklebten Fasern werden gelöst, die Durchblutung gesteigert, Muskeln entspannt beziehungsweise gezielt regeneriert und das Bindegewebe gestrafft. Auch Haltungsschäden lässt sich damit entgegenwirken.
Zwei Übungen stellen euch Jessica Bönsch und Patrick Czok hier vor. Jessicas Übung ist für den oberen Rücken, kann aber auch gezielt zur Lockerung der Brustwirbelsäule durchgeführt werden. So geht’s:
● Setzt euch auf die Blackroll.
● Stützt euch mit den Händen hinten ab und rollt langsam in Rückenlage.
● Beginnt am Steißbein und rollt bis auf Höhe der Schultern.
● Spannt den Bauch dabei fest an.
● Bei Bedarf könnt ihr den Kopf mit beiden Händen stützen oder die Arme auf der Brust verschränken.
● Rollt nun hin- und her, immer vom Steißbein bis zu den Schultern, circa acht bis zwölf Mal.
Patricks Übung ist für den seitlichen Rücken. So geht’s:
● Legt euch seitlich auf die Blackroll.
● Stützt euch mit dem oberen Arm auf Bauchhöhe ab.
● Rollt vom unteren Rücken bis zur Achsel.
● Achtet auf eine stabile Körperposition.
● Wiederholt die Übung acht bis zwölf Mal.
Für Julian Enders, selbst gelernter Sport- und Fitnesskaufmann und Referendar an der Günzburger Berufsschule, gilt: „Je mehr Gewicht man auf die Rolle legt, desto anstrengender wird es“– und desto positiver das Resultat. Auch gebe es verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Nutzen kann man die Rolle, den jungen Fitnessexperten zufolge, vor dem Training zum Aufwärmen – sie beugt Verletzungen vor – oder nach hoch dem Training. Denn „die Blackroll hat auch Massage-Effekt und beugt Muskelkater vor oder regeneriert ihn“, erklärt Enders. Auch entspannende Wirkung kann die Rolle haben, wenn es im Alltag mal wieder stressig wird. Und das Gleichgewicht wird bei jeder Übung mittrainiert.
Die angehenden Sportkauffrauen und -männer der Günzburger Berufsschule hat die Faszienrolle überzeugt – vielleicht auch bald euch? Probiert es einfach aus. Auf die Rolle, fertig, los!
Weitere Übungen findet ihr unter anderem auf den offiziellen Webseiten www.blackroll.com und www.blackroll orange.de.