Mittelschwaebische Nachrichten

Fujitsu, Lenovo und das Gemeinscha­ftsunterne­hmen FCCL

- Interview: Michael Kerler

● Fujitsu Der japanische IT Konzern hat einen Standort in München und ein Werk in Augsburg. Hier werden un ter anderem Desktop PCs und Ser ver hergestell­t. Am Standort arbeiten 1600 fest Beschäftig­te und 400 An gestellte von Serviceunt­ernehmen.

● FCCL In die Tochter Fujitsu Client Computing Limited hat der Mutter konzern das Geschäft mit Notebooks und PCs ausgeglied­ert. Das Werk Augsburg produziert heute auch im Auftrag von FCCL. Fujitsu will FCCL in ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen um wandeln: Lenovo soll 51 Prozent halten, Fujitsu 44 Prozent und die De velopment Bank of Japan 5 Prozent. ● Lenovo Die Firma ist bekannt für Smartphone­s und Notebooks und hat rund 55 000 Mitarbeite­r. Sie wurde in China gegründet. (mke)

Stichwort „Industrie 4.0“, was kann Fujitsu hier anbieten? Schneevoig­t: Fujitsu hat den Vorteil, dass es in Augsburg eine eigene Fabrik betreibt und Lösungen für die intelligen­te Fabrik – die Smart Factory – vor Ort zeigen kann. In Augsburg haben wir auch das große Glück, mit Kuka eine führende Firma der Industrie 4.0 als Partner vor Ort zu haben.

Was ist aus Ihrem Projekt geworden, Kuka-Roboter im Werk einzusetze­n? Schneevoig­t: Wir haben im Pilotproje­kt seit April 2017 den Einsatz von Robotern getestet, die mit dem Menschen zusammenar­beiten können. Die Roboter übernehmen den Test von Baugruppen – eine Routineauf­gabe, die Menschen meist nicht viel Spaß macht. Noch vor Weihnachte­n wollen wir in den Produktivb­etrieb übergehen. Wir haben jetzt eine Reihe von weiteren Projekten, die wir im Technologi­ezentrum ausprobier­en wollen. Einer unserer Ingenieure scherzte bereits, dass diese Arbeit bis zur Rente reicht. Und er ist nicht so alt.

Das Werk in Augsburg ist also nicht in Gefahr? Schneevoig­t: Es ist natürlich harte Arbeit, das immer wieder sicherzust­ellen. Die Herausford­erungen in der IT-Industrie sind groß. Ich bin im vierten Jahr bei Fujitsu. Eine meiner Hauptaufga­ben war es, das Werk weiter zukunftsfä­hig zu machen. Der Bedarf an Servern, Boards und Desktop-PCs lastet uns derzeit aus. In zehn Jahren werden wir aber sicher über andere Themen sprechen. Die Veränderun­g durch die Digitalisi­erung sind groß, die Bevölkerun­g und die Anforderun­gen an die IT wandeln sich. Hier können wir neue Themenfeld­er besetzen. Deshalb auch die Zusammenar­beit mit Kuka. Ich denke, dass die Zusammenar­beit von Menschen mit Robotern speziell ältere Arbeitnehm­er entlasten kann. Im Jahr 1987 wurde das Werk für die Massenprod­uktion gegründet. Seither hat sich viel gewandelt. Die Digitalisi­erung wird eine Öffnung der Arbeitsatm­osphäre bringen, bei der die enge Zusammenar­beit mit Partnerfir­men eine wichtige Rolle spielen wird.

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Fujitsu–Werk in Augsburg
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Foto: Federico Gambarini, dpa Bei der Bahn wurde die Führungssp­itze umgebaut.

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