Mittelschwaebische Nachrichten
Fujitsu, Lenovo und das Gemeinschaftsunternehmen FCCL
● Fujitsu Der japanische IT Konzern hat einen Standort in München und ein Werk in Augsburg. Hier werden un ter anderem Desktop PCs und Ser ver hergestellt. Am Standort arbeiten 1600 fest Beschäftigte und 400 An gestellte von Serviceunternehmen.
● FCCL In die Tochter Fujitsu Client Computing Limited hat der Mutter konzern das Geschäft mit Notebooks und PCs ausgegliedert. Das Werk Augsburg produziert heute auch im Auftrag von FCCL. Fujitsu will FCCL in ein Gemeinschaftsunternehmen um wandeln: Lenovo soll 51 Prozent halten, Fujitsu 44 Prozent und die De velopment Bank of Japan 5 Prozent. ● Lenovo Die Firma ist bekannt für Smartphones und Notebooks und hat rund 55 000 Mitarbeiter. Sie wurde in China gegründet. (mke)
Stichwort „Industrie 4.0“, was kann Fujitsu hier anbieten? Schneevoigt: Fujitsu hat den Vorteil, dass es in Augsburg eine eigene Fabrik betreibt und Lösungen für die intelligente Fabrik – die Smart Factory – vor Ort zeigen kann. In Augsburg haben wir auch das große Glück, mit Kuka eine führende Firma der Industrie 4.0 als Partner vor Ort zu haben.
Was ist aus Ihrem Projekt geworden, Kuka-Roboter im Werk einzusetzen? Schneevoigt: Wir haben im Pilotprojekt seit April 2017 den Einsatz von Robotern getestet, die mit dem Menschen zusammenarbeiten können. Die Roboter übernehmen den Test von Baugruppen – eine Routineaufgabe, die Menschen meist nicht viel Spaß macht. Noch vor Weihnachten wollen wir in den Produktivbetrieb übergehen. Wir haben jetzt eine Reihe von weiteren Projekten, die wir im Technologiezentrum ausprobieren wollen. Einer unserer Ingenieure scherzte bereits, dass diese Arbeit bis zur Rente reicht. Und er ist nicht so alt.
Das Werk in Augsburg ist also nicht in Gefahr? Schneevoigt: Es ist natürlich harte Arbeit, das immer wieder sicherzustellen. Die Herausforderungen in der IT-Industrie sind groß. Ich bin im vierten Jahr bei Fujitsu. Eine meiner Hauptaufgaben war es, das Werk weiter zukunftsfähig zu machen. Der Bedarf an Servern, Boards und Desktop-PCs lastet uns derzeit aus. In zehn Jahren werden wir aber sicher über andere Themen sprechen. Die Veränderung durch die Digitalisierung sind groß, die Bevölkerung und die Anforderungen an die IT wandeln sich. Hier können wir neue Themenfelder besetzen. Deshalb auch die Zusammenarbeit mit Kuka. Ich denke, dass die Zusammenarbeit von Menschen mit Robotern speziell ältere Arbeitnehmer entlasten kann. Im Jahr 1987 wurde das Werk für die Massenproduktion gegründet. Seither hat sich viel gewandelt. Die Digitalisierung wird eine Öffnung der Arbeitsatmosphäre bringen, bei der die enge Zusammenarbeit mit Partnerfirmen eine wichtige Rolle spielen wird.