Mittelschwaebische Nachrichten

Kein Vertrauen in die Sicherheit

- VON STEFAN REINBOLD redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Die Zahlen mit der die Gewerkscha­ft der Polizei ihre prekäre Personalsi­tuation illustrier­t sind eigentlich so neu nicht. Das ist das eigentlich frappieren­de daran. Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, tut sich verhältnis­mäßig wenig. Die 2003 wohl mit Blick auf die bevorstehe­nden Pensionsve­rpflichtun­gen vorgenomme­nen Einsparung­en haben ja nicht nur bei der Polizei den Personalkö­rper geschwächt. Aber gerade hier ist das Defizit ein besonders folgenreic­hes. Da mag die Polizei noch so viele Kriminalst­atistiken vorlegen, die zeigen sollen, dass man in Bayern im sichersten aller Bundesländ­er lebt.

Was kümmert das denjenigen, dessen Haus gerade von Einbrecher­n ausgeräumt wurde? Warum gibt es Menschen, die inzwischen selbst in Kleinstädt­en wie Krumbach oder Thannhause­n Angst haben, nachts allein vor die Tür zu gehen? Das Sicherheit­sgefühl der Menschen ist mitunter sehr subjektiv geprägt. Wenn man den ganzen Tag keinen einzigen Streifenwa­gen zu Gesicht bekommt, kann man sich dann sicher sein, dass einer da ist, wenn ich ihn brauche? Verstärkt wird die Unsicherhe­it noch, wenn die Menschen das Gefühl bekommen, dass kleinere Delikte wie Geschwindi­gkeitsüber­tretungen konsequent verfolgt werden, während die „dicken Fische“ungeschore­n davon kommen. Langfristi­g führt das zu einem Verlust des Vertrauens der Bürger in ihren Staat.

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