Mittelschwaebische Nachrichten
Kein Vertrauen in die Sicherheit
Die Zahlen mit der die Gewerkschaft der Polizei ihre prekäre Personalsituation illustriert sind eigentlich so neu nicht. Das ist das eigentlich frappierende daran. Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, tut sich verhältnismäßig wenig. Die 2003 wohl mit Blick auf die bevorstehenden Pensionsverpflichtungen vorgenommenen Einsparungen haben ja nicht nur bei der Polizei den Personalkörper geschwächt. Aber gerade hier ist das Defizit ein besonders folgenreiches. Da mag die Polizei noch so viele Kriminalstatistiken vorlegen, die zeigen sollen, dass man in Bayern im sichersten aller Bundesländer lebt.
Was kümmert das denjenigen, dessen Haus gerade von Einbrechern ausgeräumt wurde? Warum gibt es Menschen, die inzwischen selbst in Kleinstädten wie Krumbach oder Thannhausen Angst haben, nachts allein vor die Tür zu gehen? Das Sicherheitsgefühl der Menschen ist mitunter sehr subjektiv geprägt. Wenn man den ganzen Tag keinen einzigen Streifenwagen zu Gesicht bekommt, kann man sich dann sicher sein, dass einer da ist, wenn ich ihn brauche? Verstärkt wird die Unsicherheit noch, wenn die Menschen das Gefühl bekommen, dass kleinere Delikte wie Geschwindigkeitsübertretungen konsequent verfolgt werden, während die „dicken Fische“ungeschoren davon kommen. Langfristig führt das zu einem Verlust des Vertrauens der Bürger in ihren Staat.