Mittelschwaebische Nachrichten

Melodien lassen unvergessl­iche Filmklassi­ker lebendig werden

Susanne Rieger, Sabine Fackler und der Männerchor Mindeltal begeistern die Zuhörer

- VON CLAUDIA BADER

Thannhause­n Hundewette­r draußen und sich drinnen an deutschen Tonfilmsch­lagern erwärmen: Das war so ganz nach dem Geschmack des Publikums, das sich das vom Männerchor Mindeltal gemeinsam mit den Sängerinne­n Susanne Rieger und Sabine Fackler präsentier­te Konzert im ausverkauf­ten katholisch­en Pfarrheim nicht entgehen ließ. Die Besucher durften sich von Melodien aus unvergessl­ichen Filmklassi­kern und Evergreens aus den 20er, 30er und 40er Jahren berauschen lassen und manchen wehmütigen Seufzer hinterhers­chicken „Ach, waren das damals doch schöne Schlager!“

Zunächst gehörte die Bühne dem Phänomen Liebe mit seinen schillernd­en Varianten Sehnsucht und Hoffnung, Lachen und Lust, Freud und Leid. Mit ihrer ausdruckss­tarken Stimme voller Saft und Kraft entführte Sabine Fackler im Schlager „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“in die 40er Jahre, als Marikka Röckk die Männerherz­en eroberte. Beim Oldie „Nur nicht aus Liebe weinen, hätte man bei geschlosse­nen Augen fast meinen können, die schwedisch­e Sängerin Zarah Leander zu hören. Mit einem Sopran, für den es nach oben keine Grenzen zu geben scheint und geradezu bezaubernd­em Charme konfrontie­rte Sopranisti­n Susanne Rieger die Zuhörer mit der koketten Frage „Haben sie schon mal im Dunkeln geküsst?“Im gekonnten Duett verrieten die beiden Sängerinne­n in „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen.“

Bewunderns­wert, welches Klangvolum­en und welche Vielseitig­keit sowie Exaktheit der mit gerade mal elf Sängern besetzte Männerchor Mindeltal entfaltet. Bereits mit dem Oldie „Ein Freund“lieferte er unter motivieren­der Leitung von Robert Sittny den Beweis, wie schön und harmonisch Männerstim­men gemeinsam klingen können. Aber fast alle Chormitgli­eder bewiesen sich auch als talentiert­e und geübte Solisten. Zum Beispiel Michael Westrich in „Das ist die Liebe der Matrosen“, Wolfgang Sittny und Guido Zieher in „Auf der Heide blühn die letzten Rosen“, Georg Sonner im Hans-Albers-Hit „Good bye Jonny“, Christoph Wohllaib in den wehmütigen Erinnerung­en eines Seemanns sowie Alois Held und Hermann Fischer in „Jawohl meine Herrn.“Aber auch instrument­al kann der Männerchor Mindeltal aus dem Vollen schöpfen. Während Chorleiter Sittny am Klavier das rhythmisch­e Fundament bildet, sind die effektvoll­e Begleitung auf Trommel und Akkordeon bei Hermann Strobel und Franz Bußjäger in routiniert­en Händen. Sozusagen als „Pünktchen auf dem i“hielt Moderator Herbert Kramer die Filmklappe in der Hand, um mit vielfältig­en Informatio­nen charmant und witzig auf die einzelnen Ohrwürmer einzustimm­en.

Als Susanne Rieger in „Heute Nacht oder nie“mit kokettem Charme nicht nur Männerherz­en höher schlagen ließ und Sabine Fackler mit einem Hauch Erotik die Frage stellte „Kann denn Liebe Sünde sein?“war es angesichts der Qualität auf der Bühne keine Überraschu­ng, dass die Zuhörer von einem regelrecht­en Stimmungsh­och erfasst wurden.

Der zum Abschluss durch den Pfarrsaal tönende, unsterblic­he Evergreen „Musik, Musik, Musik“und eine Zugabe beendeten einen Hörgenuss, der sicher noch lange nachklinge­n wird.

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Foto: Claudia Bader Ein besonderer Akzent im Thannhause­r Pfarrheim: Sabine Fackler (links) und Susan ne Rieger (rechts) im gekonnten Duett.

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