Mittelschwaebische Nachrichten
Straßenbeleuchtung wird modernisiert
Gemeinderat Ursberg gibt grünes Licht für einen entsprechenden Vertrag mit den Lechwerken. Wie die Planung für die Gemeinde konkret aussieht
Ursberg Der Gemeinderat Ursberg beschloss in seiner Sitzung einen Vertrag mit den Lechwerken Augsburg (LEW) abzuschließen, mit dem Ziel, die Straßenbeleuchtung im ganzen Gemeindegebiet auf den neuesten und damit auf einen effizienten und umweltfreundlichen Stand zu bringen. Die Gemeinde gibt dafür bei einer Vertragslaufzeit von acht Jahren 69 642 Euro aus.
LEW-Kommunalbetreuer Josef Nersinger erläuterte dem Gemeindegremium, warum diese Umstrukturierungsmaßnahmen notwendig, ja sogar unumgänglich sind. In Sachen Energiewende haben sich die Energieeffizienzvorgaben geändert. Im Jahre 2015 entzog die EU der sogenannten Quecksilberdampfleuchte sowie der Quecksilberaustauschleuchte wegen Ineffizienz die Zulassung und daher gibt es diese seitdem auf dem freien Markt nicht mehr zu kaufen. Das hat, so Nersinger, das Thema LEDLeuchten beschleunigt und forciert. Die LEW ihrerseits will mit dem neuen Vertrag die Kommunen bei der Umstellung der Leuchten unterstützen.
In ihrem Zuständigkeitsbereich, fuhr Nersinger fort, ist jede Leuchte seit Jahren in einer Datenbank hinterlegt, sodass die LEW nun jeder Kommune einen passenden Vertrag anbieten kann. In Ursberg sieht die Beleuchtungskonstellation momentan so aus: 28,7 Prozent Natriumdampfleuchten, 6,3 Prozent Leuchtstofflampen, 33,8 Prozent LED, 10,9 Prozent Quecksilberdampfleuchten und 19,5 Prozent der ebenfalls problematischen Iwasaki-Lampen. Nach dem Umbau werden in Ursberg 68,2 Prozent mit reinen LED-Leuchten bestückt sein. Bei anderen Leuchten, in der Regel Laternen, werden sogenannte Retro-LED eingebaut. Hier wird das Leuchtengehäuse belassen, das Quecksilberdampfleuchtmittel herausgeschraubt und dafür ein LED Ersatzleuchtmittel eingeschraubt. Es verbleiben dann 6,6 Prozent Leuchtstofflampen, 1,2 Prozent Iwasaki-Leuchten und 1,25 Prozent Sonstige.
Letztere sind in der Regel Überspannungsleuchten, die aus den Anfängen der Straßenbeleuchtung stammen und meist in Abständen von 60 bis 70 Meter angebracht sind. Bei diesen großen Abständen – der DIN-Abstand liegt bei 30-40 Meter – kann die bestehende Lichtqualität mit LED nicht aufrechterhalten werden. Es müsste also, so Nersinger, eine Überspannungsleuchte möglicherweise mit zwei zusätzlichen Masten ersetzt werden.
Die neuen Leuchten sind alle mit einem sogenannten autarken Absenkbaustein versehen, das bedeutet, die Leuchte regelt um 21 Uhr das Lichtvolumen auf 70 Prozent herunter, um 24 Uhr auf 50 Prozent und in der Früh um 5.00 Uhr wieder auf 100 Prozent. Auch dies ist, wies Nersinger darauf hin, ein Beitrag zum Energiesparen.
Durch die Modernisierungsmaßnahme wird der Stromverbrauch in Ursberg von 108 000 kWh auf 48 900 kWh fallen. Es werden also 55 Prozent der Energie der Straßenbeleuchtung eingespart, durch die „Ökobrille“betrachtet eine Vermeidung von 33,6 Tonnen Kohlendioxid.
Was kostet das Ganze? Der gesamte LED-Umbau kommt auf 69632 Euro (alle Kosten zuzüglich Mehrwertsteuer), das bedeutet für die Gemeinde eine Jahresbelastung von 8704 Euro. Mit der Einsparung durch die LED Technik verbleibt jedoch gegenüber den bisherigen Stromkosten am Schluss ein Plus von 546 Euro pro Jahr. Bei einer Sofortzahlung des Gesamtbetrages gewährt die LEW zudem sechs Prozent Rabatt.
„Wer soll die Energiewende voranbringen, wenn nicht die Gemeinden vorangehen?“, stellte Bürgermeister Peter Walburger in den Raum. Da der Gemeinde auf keinen Fall zusätzliche Kosten entstehen und die Vorteile für Gemeinde und Umwelt groß sind, empfahl er die Annahme des Vertrages mit Ratenzahlung, was dann auch einstimmig durch das Gemeindegremium erfolgte. ● Dorferneuerung Oberrohr: Bürgermeister Walburger berichtete aus dem Workshop im Rahmen der Dorferneuerung Oberrohr, dass auf dem Dorfplatz am Mehrzweckgebäude in Oberrohr außer Feuerwehr und Bolzplatz noch andere Nutzungen wie Skater- und Basketball gewünscht werden.
Das Problem ist, so erklärte Ursbergs Bürgermeister Walburger weiter, dass für dieses Vorhaben ein Schallschutzgutachten erstellt sowie Bebauungsplan und Flächennutzungsplan geändert werden müsse. Die Kosten für die Änderung der Pläne schätze er auf rund 11000 Euro, die Objektplanung auf rund 28 000 Euro. Die Planungskosten bleiben immer bei der Gemeinde „hängen“, erklärte Bürgermeister Walburger, für die Realisierung gibt es bei den möglichen Förderprogrammen rund 50 Prozent Zuschuss. In der nächsten Gemeinderatssitzung wird der Gemeinderat über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. ● Vereinszuschüsse Für das Jahr 2017 erhalten die Vereine von der Gemeinde die gleichen Zuschüsse wie im Vorjahr. Besonders honoriert wird im Allgemeinen die Jugendarbeit.
So werden für die Jungbläser 2500 Euro angesetzt und die Feuerwehrvereine, die Obst- und Gartenbauvereine, der Sportverein Dominikus-Ringeisen-Werk sowie die Schützen- und Fischereivereine aus Oberrohr und Mindelzell erhalten zusätzlich zur Grundförderung 100 Euro extra für die Jugendarbeit. Die Musikvereinigung Oberrohr, die einen Zuschussantrag für Trachtenbeschaffungen vorgelegt hat, erhält zusätzlich 9696 Euro, das sind 20 Prozent der Anschaffungssumme.