Mittelschwaebische Nachrichten

Bayern wollen lieber Söder

Umfrage fällt schlecht für Seehofer aus

- VON HOLGER SABINSKY WOLF UND NIKLAS MOLTER

Augsburg Ginge es nach der Bevölkerun­g, wäre der Machtkampf in der CSU bereits entschiede­n: Viele Menschen in Bayern würden Markus Söder als Ministerpr­äsident den Vorzug vor Horst Seehofer geben. Das hat eine repräsenta­tive Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Civey für unsere Zeitung ergeben. Demnach sind 37,5 Prozent der Ansicht, Söder wäre als Regierungs­chef besser geeignet. Nur 14,7 Prozent halten Seehofer für den besseren Mann in diesem Amt. 43,7 Prozent der Befragten geben an, dass sie keinen von beiden als Ministerpr­äsident wollen.

Unter CSU-Anhängern ist der Abstand zwischen Söder (44,3 Prozent) und Seehofer (27,6 Prozent) geringer. Besonders beliebt ist der bisweilen als Scharfmach­er kritisiert­e Söder bei Anhängern der AfD (58 Prozent). Und: Je älter die Menschen sind, desto häufiger halten sie den derzeitige­n Finanzmini­ster für den besseren Ministerpr­äsidenten. Je jünger die Menschen sind, desto häufiger sind sie der Ansicht, keiner von beiden kann es gut.

Der Machtkampf in der CSU scheint die Menschen mehr und mehr zu verdrießen. In der Sonntagsfr­age schneidet die Partei in unserem „Bayern-Monitor“nicht gut ab: Wäre am Sonntag Landtagswa­hl, könnte sie nach den Civey-Ergebnisse­n mit 38,8 Prozent rechnen. Das wäre exakt das Ergebnis der Bundestags­wahl – und noch einmal 1,9 Prozent weniger als in unserer Befragung vor einem Monat.

Bei Civey-Umfragen zählen allein die Stimmen registrier­ter Internetnu­tzer, die Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben haben. Jeder Nutzer kann nur einmal abstimmen, die Stimmen werden nach einem wissenscha­ftlichen Verfahren gemäß der Zusammense­tzung von Bayerns Bevölkerun­g gewichtet. Für die aktuelle Umfrage wurden die Antworten von 5039 Wahlberech­tigten aus Bayern vom 6. bis 16. November berücksich­tigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany