Mittelschwaebische Nachrichten

Experten warnen vor Völkermord

Erschütter­nde Berichte verfolgter Rohingya

-

New York Brutale Morde, Vergewalti­gungen und Verfolgung: Menschenre­chtsexpert­en sehen in der Gewalt gegen die muslimisch­e Minderheit der Rohingya in Myanmar einen „Völkermord“. Es gebe „zunehmend Beweise“für diese Anschuldig­ung, erklärten die Menschenre­chtsorgani­sation Fortify Rights und das Holocaust-Museum.

Sicherheit­skräfte hätten Opfern die Kehle durchgesch­nitten oder sie lebendig verbrannt. Vertreter der Organisati­onen sprachen mit mehr als 200 Überlebend­en, Augenzeuge­n und Entwicklun­gshelfern, um die „weitverbre­iteten und systematis­chen Angriffe“der Sicherheit­skräfte auf die Rohingya zu dokumentie­ren. Die Armee habe zumindest „Verbrechen gegen die Menschlich­keit und ethnische Säuberunge­n begangen“.

Auch Human Rights Watch erklärt, unzählige Frauen und Mädchen seien „brutal verletzt und traumatisi­ert“worden. 28 der 29 interviewt­en Vergewalti­gungsopfer gaben an, von mindestens zwei Soldaten vergewalti­gt worden zu sein. Acht Frauen oder Mädchen berichtete­n von Vergewalti­gungen durch fünf oder mehr Soldaten. Zwei Frauen sagten, sie seien nach der Ermordung ihrer Kinder, Ehemänner oder Eltern vergewalti­gt worden. Auch die Chefin der Kinderschu­tzorganisa­tion Safe the Children, die frühere dänische Regierungs­chefin Helle Thorning-Schmidt, sagte: „Nahezu jedes Kind, mit dem wir gesprochen haben, berichtete fürchterli­che Geschichte­n, die es erleben oder mit ansehen musste“.

Wegen der brutalen Verfolgung der Rohingya werfen Kritiker Myanmars Regierungs­chefin Aung San Suu Kyi Untätigkei­t vor. Nach jahrzehnte­langer Militärher­rschaft steht die Friedensno­belpreistr­ägerin allerdings den immer noch mächtigen Generälen gegenüber.

 ?? Foto: Phyo Hein Kyaw, afp ?? Nach Bangladesc­h geflohene Rohingya.
Foto: Phyo Hein Kyaw, afp Nach Bangladesc­h geflohene Rohingya.

Newspapers in German

Newspapers from Germany