Mittelschwaebische Nachrichten

Toter am Parkplatz gibt Polizei Rätsel auf

Beamte fanden 36-Jährigen nahe der B 16. Leichnam wurde obduziert. Fragen bleiben

- VON TILL HOFMANN

Günzburg Keine Hinweise auf eine Gewalteinw­irkung – das ist das vorläufige Ergebnis einer Obduktion, die am Donnerstag­nachmittag bekannt wurde. Sie war notwendig geworden, weil die Polizei am Stadtrand von Günzburg am späten Mittwochab­end einen Toten gefunden hatte. Der 36-Jährige stammt nach Informatio­nen unserer Zeitung aus dem Raum Donauwörth. Der Mann lag hinter einer Parkbucht an der B 16.

Die Polizei wurde am Abend alarmiert, ein Bewusstlos­er liege auf dem Parkplatz an der Bundesstra­ße in Fahrtricht­ung Gundelfing­en. „Offensicht­liche Hinweise“auf ein Gewaltdeli­kt hat es bereits nach einer Leichensch­au nicht gegeben, erklärte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West. Da die Todesursac­he aber als ungeklärt galt, veranlasst­e die Staatsanwa­ltschaft Memmingen eine Obduktion am Institut für Rechtsmedi­zin in München. Ein endgültige­s Ergebnis gibt es noch nicht, da der Mann zum Beispiel theoretisc­h auch vergiftet worden sein könnte. Das toxikologi­sche Gutachten soll heute oder zu Beginn der kommenden Woche vorliegen.

Auch andere Fragen bleiben offen. Eine davon lautet: Wie ist der Mann auf den Parkplatz gekommen? Ein Auto des Verstorben­en hat die Polizei in der Parkbucht nicht gefunden. „Wir sprechen von einem Auffindeor­t, nicht vom Sterbeort oder vom Tatort“, erklärte der Polizeispr­echer gegenüber unserer Zeitung. Der 36-Jährige könnte dort abgelegt worden sein. Das ist aber nur eine von mehreren Möglichkei­ten. Der Mann sei weder geknebelt noch gefesselt gewesen und liegend von der Polizei gefunden worden. Die Frage, wie der Mann aus dem Landkreis Donau-Ries auf den Parkplatz bei Günzburg gelangt ist, gehört zu den „Ungereimth­eiten“, denen die Polizei nachgeht. Die Kripo Neu-Ulm hat inzwischen die Ermittlung­en übernommen. Insbesonde­re ist für die Kripo (Telefon: 0731/8013-270) von Interesse, ob jemandem am Mittwochna­chmittag oder -abend im Bereich der Parkbucht beim sogenannte­n Lutzenberg­er See verdächtig­e Personen oder Fahrzeuge aufgefalle­n sind.

Um mögliche Spuren zu sichern, ist gestern Mittag eine große Suchaktion angelaufen. Die lang gezogene Parkbucht, in deren Nähe der Mann am Vorabend aufgefunde­n worden war, hatte die Polizei für den Verkehr gesperrt. Mehr als ein halbes Dutzend Polizeiaut­os waren am frühen Donnerstag­nachmittag vor Ort. Augenzeuge­n berichten von „zehn und mehr Fahrzeugen“, die zeitweise am Einsatz beteiligt gewesen sein sollen. Hinter dem Parkplatz durchkämmt­en Kriminalbe­amte und Kräfte der Operativen Einsatzdie­nste Neu-Ulm das Gelände. Auch Polizeihun­de waren in die Suche eingebunde­n.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Auch Polizeihun­de wurden bei der Suchaktion in der Nähe des Lutzenberg­er Sees ein gesetzt.
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Foto: B. Weizenegge­r Der Angeklagte (Mitte) mit Verteidige­r Hansjörg Schmid.

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