Mittelschwaebische Nachrichten
„Niemandsland“beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst?
Kritik aus dem südlichen Landkreis an Neuregelung der Kassenärztlichen Vereinigung. Debatte auch im Ziemetshauser Rat
Ziemetshausen Der Ärztliche Bereitschaftsdienst im Freistaat wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) neu geregelt. Demzufolge sollen ab Ende Januar kommenden Jahres in der Region zwischen der Landkreisgrenze Augsburg und der Iller im Westen ärztliche Bereitschaftspraxen nur noch in Günzburg und Weißenhorn unterhalten werden. Der Altkreis Krumbach mit den Städten Krumbach und Thannhausen sowie der Marktgemeinde Ziemetshausen mit dem entsprechenden Umland geht hier leer aus.
Die Bürgermeister der vorstehend genannten Kommunen, so berichtet Bürgermeister Anton Birle, verwahren sich in einem gemeinsamen Schreiben an die KVB strikt dagegen, liege dieser Bereich in der vorgelegten Planung sozusagen im Niemandsland. Kranke und Verletzte würden außerhalb der Sprechstunden der niedergelassenen Ärzte aus geografischen Gründen und wegen unzumutbarer Fahrstrecken dennoch die Klinik in Krumbach aufsuchen.
Die jedoch wird die Hilfsbedürftigen nicht abweisen, kann aber die dann erbrachten Leistungen nicht abrechnen. Dies bedeutet, dass es für dort dann erbrachte personelle und finanzielle Leistungen keinen Ausgleich gibt, die Klinik in Krumbach wird unweigerlich Defizite einfahren, die dann letztendlich die Frage aufwerfen, ob sich auf Dauer ein relativ kleines Krankenhaus wie Krumbach noch halten lässt. Die Bürgermeister wenden sich in ihrem Schreiben, auch im Interesse der Bevölkerung, mit allem Nachdruck gegen diese Neuordnung und verlangen die Aufnahme der Klinik in Krumbach als Bereitschaftspraxis. Abgesehen davon, dass wohl kein Bürger aus dem Mindel- oder Zusamtal bei ärztlichem Bedarf nachts oder an Wochenenden bis nach Weißenhorn fährt, so Manfred Krautkrämer, so könne er sich auch nicht vorstellen, dass im Bedarfsfall ein Arzt von dort nach Thannhausen oder Ziemetshausen fahren würde.
Die Markterkundung ist abgeschlossen
● Breitbandausbau Bürgermeister Anton Birle informierte die Räte darüber, dass die Markterkundung zum Einstieg in das schnelle Internet für den Großteil der Marktgemeinde abgeschlossen ist. Für die noch etwa 220 Haushalte, die noch nicht angeschlossen sind, soll der Ausbau weiter fortgesetzt werden. Dazu hat der Marktgemeinderat einstimmig beschlossen, dem Beratungsbüro einen weiteren Auftrag hierzu zu erteilen. Die Deutsche Telekom hat zudem wissen lassen, dass sie in den nächsten drei Jahren einen Eigenausbau ohne kommunale Kostenbeteiligung vornehmen will, der die bisherigen DSL-Anschlüsse mit der sogenannten Vectoringtechnik (bis 100 Mbit/s) aufrüstet und für die Bürger eine erhebliche Aufwertung bringt. Bürgermeister Birle wird auf der anstehenden Bürgerversammlung am 20. November über das gesamte Thema informieren. Ziel ist es auf alle Fälle, dass jeder Haushalt im gesamten Gemeindebereich über eine Mindestleistung von 30 Mbit/s verfügt. Die Räte haben dies mit allen Stimmen beschlossen. ● Notfallversorgung Mit der Teilnahme an der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) für Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis hatte sich der Marktgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung befasst. Zwischen dem Landratsamt, der Stadt Günzburg und weiteren Kommunen im Landkreis wurde eine Zweckvereinbarung über die Finanzierung eines solchen Dienstes getroffen.
Neue Einrichtung wird begrüßt
So sind von jeder teilnehmenden Gemeinde je aktiven Feuerwehrdienstleistenden drei Euro auf ein Sachkonto einzuzahlen, um die PSNV betreiben zu können. Edwin Räder begrüßte die Einrichtung, hilft sie doch, im Notfall betroffenen Feuerwehrlern zu helfen, sie zu stärken und weiter für ihren Dienst zu erhalten. Die Zweckvereinbarung wurde einstimmig befürwortet und genehmigt.