Mittelschwaebische Nachrichten

Weiterbild­ung ist der Schlüssel

Finanziell­e Förderung für Firmen

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Landkreis Der Arbeitsmar­kt im Landkreis ist leer gefegt. Die Erwerbslos­enquote liegt bei 1,8 Prozent, bei der Jugendarbe­itslosigke­it macht die Quote gar nur 1,6 Prozent aus – ein bundesweit­er Spitzenwer­t. Die Folge: Arbeitskrä­fte sind Mangelware. Doch es gibt noch ein Reservoir, wie Richard Paul, der Leiter der Agentur für Arbeit, im Wirtschaft­sund Strukturbe­irat betonte. Und die passende finanziell­e Förderung.

Etwa 20 Prozent der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten im Landkreis arbeiten in sogenannte­n Helferberu­fen. Ihre schulische und berufliche Qualifikat­ion ist meist eher gering. Bei den Arbeitslos­en liegt der Anteil derer, die für Helferberu­fe in Frage kommen, sogar zwischen 35 und 40 Prozent, wie Paul erläuterte.

Sein Vorschlag: Die Firmen sollten ihre Helfer weiterbild­en und damit für höherwerti­ge Arbeiten qualifizie­ren. Die damit frei werdenden Helferstel­len könnten dann mit bislang Arbeitslos­en besetzt werden. Die Agentur für Arbeit fördere solche Qualifizie­rungsmaßna­hmen in hohem Maße, erklärte Paul weiter. Bei mittelgroß­en Betrieben werden die Kosten einer Weiterbild­ung anteilig bezuschuss­t, bei Kleinbetri­eben mit bis zu fünf Arbeitnehm­ern würden die Kosten komplett übernommen. Das entspreche­nde Weiterbild­ungsund Qualifizie­rungsprogr­amm nennt sich WeGebAU.

Während der Finanz- und Wirtschaft­skrise von 2009 bis 2011 seien solche Programme „durch die Decke gegangen“, sagte Paul. Seinerzeit sei die Auftragsfl­aute von den Unternehme­n genutzt worden, um Mitarbeite­r besser zu qualifizie­ren. Momentan seien die Auftragsbü­cher voll, die Produktion habe daher Vorrang. Dennoch appelliert­e der Leiter der Arbeitsage­ntur an die Firmeninha­ber, mit Weiterbild­ungen „die Potenziale im eigenen Haus zu heben“und sich damit die Chance zu erhalten, weitere und meist dringend benötigte Mitarbeite­r in den Helferberu­fen rekrutiere­n zu können.

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