Mittelschwaebische Nachrichten

Chancen für Ledvance?

Druck auf chinesisch­e Investoren steigt

- VON STEFAN STAHL

Augsburg Im Drama um das vor dem Aus stehende Augsburger Lampenwerk gibt es Hoffnung für die rund 650 betroffene­n Beschäftig­ten des früher zu Osram gehörenden Standorts. Denn nachdem sich jetzt auch die Bundesregi­erung eingeschal­tet hat, steigt der Druck auf die asiatische­n Investoren rund um den Leuchtdiod­enherstell­er MLS. Nach Informatio­nen unserer Zeitung wird hinter den Kulissen intensiv versucht, die Manager der heute Ledvance heißenden Firma zu bewegen, von der harten Haltung abzurücken und zu überdenken, ob das Werk wirklich komplett dichtgemac­ht werden soll.

Doch die um ihre Arbeitsplä­tze bangenden Beschäftig­ten brauchen noch Geduld. Denn hinter Ledvance steckt ein chinesisch­es Konsortium. Neben MLS sind auch Finanzinve­storen an Bord. Der LED-Produzent will Ledvance aber komplett übernehmen. Nach Recherchen dieser Zeitung dürfte das jedoch erst am 1. April 2018 der Fall sein. Dann könnte es vielleicht eine positive Lösung für Augsburg geben, wenn MLS allein entscheide­n kann. Wie in politische­n Kreisen zu hören ist, spüren die chinesisch­en MLS-Manager den moralische­n Druck, der etwa von Wirtschaft­sstaatssek­retär Matthias Machnig (SPD) auf sie ausgeübt wird. Politische Vertreter Chinas haben großes Interesse daran, dass der Augsburger Fall nicht zum abschrecke­nden Beispiel für das Auftreten dieser asiatische­n Investoren in Deutschlan­d wird.

Wie jedoch eine positive Lösung aussehen könnte, bleibt noch ein Rätsel. Im Gespräch ist nach wie vor eine Verlagerun­g der LedvanceZe­ntrale mit künftig noch etwa 500 Beschäftig­ten von Garching bei München nach Augsburg. Machnig jedenfalls hat die Ledvance-Geschäftsf­ührung zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen. Auch will er mit den chinesisch­en Investoren reden. Das kündigte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Treffen mit Ledvance-Betriebsrä­ten und Gewerkscha­ftern an.

Bei der Diskussion machte die schwäbisch­e SPD-Chefin Ulrike Bahr deutlich, Ziel müsse es sein, den Standort Augsburg zu erhalten.

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