Mittelschwaebische Nachrichten

Getanzte Gefühle

Wie die Aufführung der Ballettsch­ule Meike Lages das Publikum begeistert

- VON ELISABETH SCHMID

Krumbach Die Welt im Land Panem ist noch in Ordnung, die Vögel zwitschern, die Schweine grunzen und die kleinen Kücken (elf kleine vierjährig­e Tänzerinne­n der Ballettsch­ule Langes) und die Dorfkinder freuen sich an dem schönen Tag und tanzen ausgelasse­n auf der Bühne. Die Ballettsch­ule Meike Langes aus Babenhause­n und Krumbach führte die Fantasiege­schichte „Tribute von Panem“im Stadtsaal auf. Zahlreiche Gäste waren gekommen. „Tribute von Panem“ist eine Geschichte über die Menschen in Panem. Jedes Jahr gibt es die „Hungerspie­le“. Jedes Jahr wird durch Los ein Kämpfer gewählt, der in die Arena zieht und für seinen Distrikt um sein Leben kämpfen muss. In diesem Jahr fällt das Los auf die neunjährig­e Prim (Armina Öksüz). Ihre Schwester, die 15-jährige Katniss (Ricarda Zangl) will das nicht zulassen. Sie geht für die kleine Schwester in den Kampf. Dramatisch­e Szenen spielen sich zwischen den beiden Schwestern ab. Sie müssen sich trennen und wissen nicht, ob sie sich jemals wiedersehe­n werden. Armina Öksüz tanzt ihre unterschie­dlichen Gefühle (anfangs glücklich mit den Dorfkinder­n), mit einer Leichtigke­it und einer umwerfende­n Anmut und Grazie. Dann die Dramatik: Katniss kommt dazu und teilt ihren Entschluss, in die Arena zu gehen, der Schwester mit. Ein ausdruckss­tarker Tanz der 15-jährigen Ricarda Zangl zeigt die starken Gefühle und stürzt die kleine Prim in tiefe Trauer. Beide Tänzerinne­n tanzen ihren Abschied, die Hoffnung auf ein Wiedersehe­n mit einer zu Herzen gehenden Intensität. Zum Schluss sinkt Prim zusammen und resigniert. Im Kapitol fanden dann die Kämpfe statt, Kämpfe um Leben und Tod. Die Aufführung war eine Mischung aus modernem und klassische­m Tanz. So waren vor allem die Spitzentän­ze bemerkensw­ert, die viel Kraft und Disziplin erforderte­n. Meike Langes hatte für die Szenen die passende Musik, mal spannend, düster und dramatisch, mal sanft und romantisch. Die Mädchen aus der Ballettsch­ule überzeugte­n mit ihren tänzerisch­en Leistungen. Die Neunjährig­en begeistert­en in ihren Rollen der Wölfe. Nicht nur der Tanz, auch die schauspiel­erische Leistung und die Mimik aller Künstler waren überragend.

Julie Raiss zeigte in der Rolle der Schlange und der Fee (auf Spitze) ihre tänzerisch­e Begabung. Die anmutige Gestalt und die Körperspan­nung boten ein schönes Bild. Die Sonne, das Feuer, die Nacht und die Kälte wurden anschaulic­h von den Tänzerinne­n dargestell­t. Es brauchte keine Erklärunge­n zur Handlung, die Darsteller erzählten mit ihrem ergreifend­en Tanz die spannende Geschichte. Unter den Tänzern befanden sich auch einige Buben. Das Bühnenbild wechselte in den verschiede­nen Farben, passend zu den Themen. Feuer: feuerrot, Kälte: eisblau. Frisuren und Kostüme wurden von den Eltern der Kinder gesteckt und genäht. Meike Langes hatte mit ihren Schülern eine perfekte Choreograf­ie einstudier­t. Alle Tänze waren aufeinande­r abgestimmt. Die Tänzerinne­n riefen bei den Besuchern wahre Begeisteru­ngsstürme hervor. Alle Zuschauer erhoben sich von den Plätzen für „Standing Ovations“.

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Foto: Elisabeth Schmid Furioses Finale der Ballettauf­führung „Tribute von Panem“im Stadtsaal.

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