Mittelschwaebische Nachrichten
Getanzte Gefühle
Wie die Aufführung der Ballettschule Meike Lages das Publikum begeistert
Krumbach Die Welt im Land Panem ist noch in Ordnung, die Vögel zwitschern, die Schweine grunzen und die kleinen Kücken (elf kleine vierjährige Tänzerinnen der Ballettschule Langes) und die Dorfkinder freuen sich an dem schönen Tag und tanzen ausgelassen auf der Bühne. Die Ballettschule Meike Langes aus Babenhausen und Krumbach führte die Fantasiegeschichte „Tribute von Panem“im Stadtsaal auf. Zahlreiche Gäste waren gekommen. „Tribute von Panem“ist eine Geschichte über die Menschen in Panem. Jedes Jahr gibt es die „Hungerspiele“. Jedes Jahr wird durch Los ein Kämpfer gewählt, der in die Arena zieht und für seinen Distrikt um sein Leben kämpfen muss. In diesem Jahr fällt das Los auf die neunjährige Prim (Armina Öksüz). Ihre Schwester, die 15-jährige Katniss (Ricarda Zangl) will das nicht zulassen. Sie geht für die kleine Schwester in den Kampf. Dramatische Szenen spielen sich zwischen den beiden Schwestern ab. Sie müssen sich trennen und wissen nicht, ob sie sich jemals wiedersehen werden. Armina Öksüz tanzt ihre unterschiedlichen Gefühle (anfangs glücklich mit den Dorfkindern), mit einer Leichtigkeit und einer umwerfenden Anmut und Grazie. Dann die Dramatik: Katniss kommt dazu und teilt ihren Entschluss, in die Arena zu gehen, der Schwester mit. Ein ausdrucksstarker Tanz der 15-jährigen Ricarda Zangl zeigt die starken Gefühle und stürzt die kleine Prim in tiefe Trauer. Beide Tänzerinnen tanzen ihren Abschied, die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit einer zu Herzen gehenden Intensität. Zum Schluss sinkt Prim zusammen und resigniert. Im Kapitol fanden dann die Kämpfe statt, Kämpfe um Leben und Tod. Die Aufführung war eine Mischung aus modernem und klassischem Tanz. So waren vor allem die Spitzentänze bemerkenswert, die viel Kraft und Disziplin erforderten. Meike Langes hatte für die Szenen die passende Musik, mal spannend, düster und dramatisch, mal sanft und romantisch. Die Mädchen aus der Ballettschule überzeugten mit ihren tänzerischen Leistungen. Die Neunjährigen begeisterten in ihren Rollen der Wölfe. Nicht nur der Tanz, auch die schauspielerische Leistung und die Mimik aller Künstler waren überragend.
Julie Raiss zeigte in der Rolle der Schlange und der Fee (auf Spitze) ihre tänzerische Begabung. Die anmutige Gestalt und die Körperspannung boten ein schönes Bild. Die Sonne, das Feuer, die Nacht und die Kälte wurden anschaulich von den Tänzerinnen dargestellt. Es brauchte keine Erklärungen zur Handlung, die Darsteller erzählten mit ihrem ergreifenden Tanz die spannende Geschichte. Unter den Tänzern befanden sich auch einige Buben. Das Bühnenbild wechselte in den verschiedenen Farben, passend zu den Themen. Feuer: feuerrot, Kälte: eisblau. Frisuren und Kostüme wurden von den Eltern der Kinder gesteckt und genäht. Meike Langes hatte mit ihren Schülern eine perfekte Choreografie einstudiert. Alle Tänze waren aufeinander abgestimmt. Die Tänzerinnen riefen bei den Besuchern wahre Begeisterungsstürme hervor. Alle Zuschauer erhoben sich von den Plätzen für „Standing Ovations“.