Mittelschwaebische Nachrichten
Die Luxus Leuchte
Eine Weltneuheit verbindet traditionelle Glaskunst mit moderner LED-Technik. Dahinter steht ein Günzburger
Günzburg Jörg Bordan ist ein viel beschäftigter Mann. Der 54-jährige Günzburger vermittelt als Handelsvertreter elektronische Bauelemente an die Industrie. Außerdem ist Bordan Teilhaber an einem international agierenden Großhandel für Veranstaltungstechnik und engagiert sich ehrenamtlich als Handelsrichter am Landgericht Memmingen. Und dann sind da noch die „Volatiles“. Hinter diesem Namen steckt ein Start-up, das eine Weltneuheit im Bereich der LED-Technik auf den Markt gebracht hat. Und Jörg Bordan ist als Investor mit an Bord. Von Günzburg aus managt er den Vertrieb und betreut Kunden.
Wenn er von dem Projekt erzählt, hört man die Begeisterung des ausgebildeten Handelsfachwirts heraus. „Die Volatiles verbinden traditionelles Glasmosaik, das es schon seit 2000 Jahren gibt, mit neuester LED-Technologie. Das gab es vorher noch nie. Für die Idee haben wir schon mehrere Design-Awards bekommen.“
Wie ein buntes Schachbrett sieht das Modul aus. Hinter jedem Glasbaustein liegt eine LED-Leuchte. Die Steuerung erfolgt über eine Handy-App, es können unendlich viele Muster programmiert werden. Die einzelnen Module können sogar voneinander lernen, indem sie sich den umliegenden Elementen anpassen.
Hergestellt werden die „Volatiles“bei der Firma Ledvance in Berlin, die Elektronikfertigung passiert bei der Ledvance-Niederlassung in Augsburg. „Noch“, wie Bordan sagt. Bekanntlich steht das Augsburger Werk der ehemaligen Osram-Tochter vor dem Aus. Das Start-up selbst mit zehn Mitarbeitern sitzt ebenfalls in Berlin. Das Mosaik kommt vom italienischen Weltmarktführer Bisazza. Doch wo sollen die „Volatiles“denn nun zum Einsatz kommen.
Laut Jörg Bordan sind sie vor allem Wohnausstattung im Luxusbereich. Ob in Bad, Küche, Wohnoder Schlafzimmer, die Module können überall und in beliebiger Form angebracht werden. Vor allem mit Hotels will Bordan zusammenarbeiten, zum Beispiel habe das Hotel Lago in Ulm bereits Interesse gezeigt. Auch zur Gienger-Gruppe, spezialisiert auf hochwertige Badeinrichtung, gebe es Kontakt. „Aber auch Privatkunden können jederzeit kommen und wir machen ihnen einen Designvorschlag“, sagt Bordan. Das moderne Wohn-Accessiore hat aber seinen Preis. Ein Quadratmeter der „Volatiles“kostet rund 5500 Euro.
Entstanden ist die Idee übrigens im Rahmen eines Forschungsprojekts der Freien Universität Berlin und des Karlsruhe Institute of Technology. Mittlerweile hat sich die Firma aber komplett von dem universitären Hintergrund gelöst. Momentan arbeitet Jörg Bordan in Günzburg noch alleine an dem Projekt. Es gibt aber Ausbaupläne.