Mittelschwaebische Nachrichten
Krippen in Krumbach
Im Mittelschwäbischen Heimatmuseum sind Krippen aus Mittelschwaben und dem Baskenland ausgestellt. Auch in diesem Jahr wartet die Schau wieder mit Besonderheiten auf
Im Mittelschwäbischen Heimatmuseum sind Krippen aus Mittelschwaben und dem Baskenland ausgestellt. Welche Besonderheiten dort warten.
Krumbach Das Krippenschauen im Heimatmuseum wird sich heuer besonders lohnen, können doch insgesamt 60 Darstellungen der Weihnachtsgeschichte von der Geburt Christi und Szenen aus dem Alten und Neuen Testament betrachtet werden. Erstmals sind zudem seltene Exponate zu sehen und neben den heimischen Krippen bereichern einige baskische Exemplare die Ausstellung. Sie stammen aus eigenem Bestand und sind Leihgaben aus dem Umland, nachdem der Austausch originaler Krippen aus dem Baskenland nicht verwirklicht werden konnte, wie die Vorsitzende der Krippenfreunde im Heimatverein, Heidi Landsperger, anlässlich der Ausstellungseröffnung berichtete. Zuvor hieß Hausherrin Anita Roth zahlreiche Krippler, Interessenten und Ehrengäste im Saal des Heimatmuseums willkommen.
Landrat Hubert Hafner erläuterte, dass der heilige Franziskus im Jahre 1223 als erster die Idee einer plastischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte verwirklichte. Seither zähle die Krippenbewegung auf der ganzen Welt Tausende von Ob in chinesischen Missionen oder in Chile gebaut und verehrt oder in Afrika, finden sich Christen zusammen, um dem Krippengedanken nachzugehen. Er freue sich, dass in der Ausstellung auch spanische Krippen gezeigt werden, sind sie doch ein wenig anders und zeigen hauptsächlich Einzelszenen, jedoch mit fantastischen Gebäudeund Landschaftsbauten im baskischen Stil. Im Gegensatz zu unseren, meist geschnitzten Figuren sind die spanischen Figuren aus Terrakotta gefertigt. Hafner wünschte jedem Besucher beim Betrachten der handwerklichen Krippenfertigkeit und filigranen Krippenkunst, Ruhe und Frieden zu finden, um in der hektischen Zeit unserer heutigen Welt eine Pause einzulegen. „Mit den Krippen haben wir das heilige Geschehen ständig greifbar vor den Augen“so der Landrat. „Mit einem unschlagbaren Traumteam, bestehend aus Krippen-Kapo Josef Strobel und Helmut Zwerger und weiteren fleißigen Kripplern, konnten wir in diesem Jahr die Aufbauten in nur zehn Tagen in den großen Sälen fertigstellen“, erzählte die Vorsitzende als Einleitung zur Beschreibung der ausgestellten Krippen. Trotzdem sei es jedes Mal ein Kraftakt, aber das Ergebnis könne sich sehen lassen. Dabei dankte sie allen Leihgebern, die ihre Kunstwerke zur Verfügung stellen und damit die große Vielfalt des Krippenbrauchtums verwirklichen. So fällt beim Eintreten in den Nazarener Saal der Blick zuerst auf eine außergewöhnliche Art des Krippenbauens, eine Wurzelkrippen-Pyramide. Auf vier Ebenen ist das Heilsgeschehen auf engstem Raum untergebracht. Georg Kusterer aus Billenhausen hat Szenen von Moses mit den zehn Geboten, Hochzeit zu Kana, Verkündigung, Geburt, Flucht nach Ägypten und das letzte Abendmahl dargestellt. Eine weitere Simultankrippe, zwei Meter breit, von Helmut Zwerger, oder eine Schneekrippe, sind Besonderheiten. Erstmals ist beim Krippenschauen eine Passionskrippe, geschnitzt und gestaltet von Julius Höck aus Langenhaslach, zu bestaunen. Wie ein roter Faden ziehe sich der Name Albert Rudolph durch die Ausstellung, betonte die Vorsitzende, denn er gilt auch nach seinem Tod 1978 als einer der besten Krippenbauer im schwäbischen Krippenparadies. Erfreulich sei auch, dass eine Vielzahl von „SchäAnhängern. fla“als Schenkung von der Schnitzerin und „Vereinsmutter“Senta Wohlfahrt in der Vereinskrippe ihren Weideplatz gefunden haben. Während die aktiven Krippler fachsimpelten, nutzten die zahlreichen Besucher die Gelegenheit, die mit viel Liebe zum Detail gefertigten Kunstwerke, jedes für sich ein Unikat, zu begutachten. So außergewöhnlich wie die Vielfalt der Krippen gestaltete auch Martina Rosenberger ihren musikalischen Beitrag. Auf ihrer thüringischen Waldzither, einem äußerst seltenen Musikinstrument, ähnlich einer Gitarre, bereicherte sie mit einem slowenischen Lied und einer Weise neapolitanischer Schalmaibläser und weiteren Gesangsvorträgen die Ausstellungseröffnung.
Ausstellungszeiten Vom 15. De zember bis 28. Januar; Donnerstag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr; zusätzlich geöffnet am 25. /26. Dezember und 1. Januar; geschlossen am 23. Dez., 24. Dez. und 31. Dez.; Für Gruppen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach rechtzeitiger Anmeldung; Telefon: 08282/3740; Webseite: www.museum krumbach.de; E Mail: roth@mu seum krumbach.de