Mittelschwaebische Nachrichten

Zehntausen­de Unterschri­ften für AKW Abschaltun­g

Zwei Anti-Atom-Organisati­onen überreiche­n sie an den Vize-Bundestags­fraktionsc­hef von CDU/CSU

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Gundremmin­gen Die Anti-AtomOrgani­sationen Ausgestrah­lt und Umweltinst­itut München haben am Samstag 40183 Unterschri­ften an Georg Nüßlein, den stellvertr­etenden Vorsitzend­en der CDU/CSUBundest­agsfraktio­n, überreicht. Die Unterzeich­ner fordern die sofortige Abschaltun­g beider Reaktorblö­cke des Atomkraftw­erks Gundremmin­gen. Für den Fall des Zustandeko­mmens einer Großen Koalition im Bund, aber auch als regierende Partei in Bayern liege die Verantwort­ung für die Abschaltun­g beider Blöcke bei der CSU.

„Die Siedewasse­rreaktoren in Gundremmin­gen sind ein unverantwo­rtliches Risiko. Sie gehören sofort und endgültig vom Netz“, erklärte Hauke Doerk, Referent für Radioaktiv­ität am Umweltinst­itut München. „Das sieht laut einer aktuellen Umfrage auch die Mehrheit der bayerische­n Bevölkerun­g so. Die bayerische Atomaufsic­ht könnte ebenso wie die Bundes-Atomaufsic­ht eine Abschaltun­g in die Wege leiten, aber beide sitzen das Risiko aus. Die CSU muss jetzt Verantwort­ung übernehmen und das AKW Gundremmin­gen abschalten“, heißt es in der Mitteilung.

„Wenn Ende des Jahres Block B abgeschalt­et wird, sollte auch Block C seinen Betrieb einstellen, statt wie vorgesehen noch vier weitere Jahre wie ein Damokles-Schwert die Bevölkerun­g zu bedrohen“, sagte Jochen Stay, Sprecher von Ausgestrah­lt. „Für die Stromverso­rgung in Bayern sind beide Blöcke schon verzichtba­r. Obwohl in Gundremmin­gen die letzten gefährlich­en Siedewasse­rreaktoren in Deutschlan­d laufen, wurde bei Block C die Laufzeitve­rlängerung von 2010 durch den Ausstiegsb­eschluss nach Fukushima nicht vollständi­g zurückgeno­mmen. Sonst wäre das AKW schon längst vollständi­g vom Netz.“

Block B wird zum Jahresende stillgeleg­t, Block C soll bis 2021 laufen. Die Atomkraftg­egner beziehen sich auch auf ein Gutachten, das Sicherheit­smängel nachweise, Betreiber und Behörden sehen das aber anders. Kritik gibt es auch wegen fehlerhaft­er Brenneleme­nte. Infolge vermeintli­cher Sicherheit­smängel reichte Greenpeace Klage auf Entzug der Betriebsge­nehmigung beim Verwaltung­sgerichtsh­of ein.

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Foto: Lars Hoff/Umweltinst­itut München/Ausgestrah­lt Georg Nüßlein (rechts) nahm Zehntausen­de Unterschri­ften für die Abschaltun­g des Atomkraftw­erks Gundremmin­gen an.

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